
ronsens
Das Buch war jetzt für mich "Pflichtlektüre", die ich auf mich genommen habe, weil der eine Lesekreis es so wollte. 30 Jahre sind es zwar genau seit der Fatwa her, aber für mich wäre das jetzt kein Anlass zum Lesen gewesen eigentlich. Und jetzt bin ich sehr froh darum. Mir fällt auf die Schnelle kein Buch ein, dass so pickepackevoll wäre, wirklich da quillt es nur so raus. Schon der Romananfang ist ein Wahnsinnsspaß und ich bin normalerweise überhaupt kein Freund von magischem Realismus, aber hier hat es mich so gar nicht gestört. Das einzige, was ich vielleicht ein bisschen zu meckern hätte, ist dass die Konstruktion der eingeschobenen Träume nicht so wirklich für mich funktioniert (es sind halt schlicht keine), dennoch, gerade einer davon, der letzte, d. h. das vorletzte Kapitel, das dann eben als eigenständige Geschichte funktioniert, hat mir mit am besten gefallen. Und natürlich ist Islam und Islamismus allenfalls Background und nicht eigentliches Thema des Buchs, sondern: migrantische Erfahrung & in was die einen verwandeln kann, Schuld, Vergebung, solche Sachen.