buchperlenblog
Miles Singer ist Arzt in einer psychiatrischen Einrichtung in den Aelands. Doch nicht nur das, er ist auch auf der Flucht vor seiner eigenen Familie und seiner Vergangenheit, denn er trägt das Hexenmal. Als ein sterbender Patient seinen wahren Namen nennt und ihn anfleht, ein großes Geheimnis aufzudecken, beginnt ein Katz- und Mausspiel mit Magiern und Hexen. Hexe oder Magier? Tja. So richtig zu einer Meinung über dieses Buch bin ich bisher nicht gekommen. Der Einstieg in diese fantasievolle neue Welt, die an das viktorianische London erinnert, fiel mir sehr schwer. Ich hatte immer das Gefühl, etwas bereits wissen zu müssen, was ich aber nicht wusste. Man wird in das Geschehen hineingeworfen, Bezeichnungen wie Sturmsänger und Sekundäre, Hexen und Magier werden wild durcheinander gewirbelt. Doch was sind Sturmsänger? Wofür sind sie wirklich wichtig, außer das Wetter zu bestimmen? Und warum brauchen sie dazu die Macht der Sekundäre, die sie an sich binden und ihnen jegliche Lebensenergie aussaugen? Die Details kommen erst spät im Buch, so dass ich es beinahe aufgab, diese Welt verstehen zu wollen. Auch wurden zu viele Handlungsstränge in die Hand genommen, politische Intrigen, Kriege, Magie und Liebe. Alles in einen Topf und kräftig durchgerührt. Streckenweise kam die Geschichte nicht voran, streckenweise häuften sich die Geschehnisse. Auch fand ich es äußerst irritierend, dass zwar immer mal wieder von dem Protagonisten Miles angemerkt wurde, dass es sehr wohl einen Unterschied zwischen Magiern und Hexen gäbe, aber man eigentlich nie so recht erfuhr, worin diese denn nun bestehen. Auch dass der männliche Charakter als Hexe und nicht als Hexer bezeichnet wurde, empfand ich als störend, Geschlechterkampf hin oder her. Dem Buch zu Gute halten kann ich auf jeden Fall, dass die Charaktere sehr gut ausgebaut wurden. Miles und seine Schwester erhielten Ecken und Kanten und mit dem schönen Amaranthine, der Miles zur Seite steht, gab es auch einen Einblick in eine andere Rasse der Zauberer, Magier, Hexen oder wie auch immer sie sich nennen möchten. Trotzdem bleibt für mich ein fader Beigeschmack übrig und ich bin mir relativ sicher, diese Reihe nicht fortsetzen zu wollen. Fazit Die viktorianisch angehauchte Welt ist sicherlich gut aufgebaut, doch wird man als Leser wenig in ihre Geheimnisse eingeführt. Zu viele Handlungsstränge, die sich im Finale Hals über Kopf noch lösen möchten, erschweren das Verständnis zusätzlich, so dass für mich eine unrunde Geschichte entstand.