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buchperlenblog

Posted on 28.3.2019

In einer bitterkalten Nacht 1910 wird in einem Haus im ländlichen England ein Baby geboren. Doch die Nabelschnur hat sich ihm um den Hals gelegt und es stirbt. Wieder 1910. Der Arzt schafft es im letzten Moment, bei der Geburt anwesend zu sein. Er hat eine Schere mitgebracht und erlöst das Kind von der Nabelschnur, die sich um seinen Hals gelegt habt. Das Kind überlebt. In Gedanken macht sich Mrs Todd eine Notiz, dass man eine Schere bei einer Geburt bereitlegen sollte. Man weiß ja nie. Ursula Todd wächst heran und begegnet all den Gefahren, denen man innerhalb seines Lebens begegnen kann. Sie hat die Gabe, ihr Leben neu zu beginnen, doch davon ahnt sie sehr lange Zeit nichts. Sie hat hin und wieder diese Gefühle, deja vu erklärt der Arzt. Sie weiß, dass sie in manchen Situationen anders handeln muss, um ihr Leben zu meistern. Doch trotzdem ergeben sich immer wieder Situationen, in denen sie die falsche Abzweigung nimmt. Kann es überhaupt ein Leben ohne Krankheiten, Verrat, Tod geben? Rezension Wir haben nur ein Leben. Wirklich? Denn Ursula Todd beginnt ihr Leben unzählige Male neu. Das Leben hält viele Fallen bereit, an denen ein Mensch falsch abbiegen kann, eine falsche Entscheidung, ein falscher Weg - und das Leben endet abrupt. Das Buch hat mich vor allem eines gelehrt: Dankbarkeit. Dankbarkeit, es bis hierher geschafft zu haben. Ich bin nicht als Kind aus dem Fenster gefallen, weil ich ein Spielzeug retten wollte. Ich bin nicht an einer heimtückischen Krankheit gestorben. Niemand hat mich vergewaltigt oder mir andere Gewalt angetan. Innerhalb der Geschichte dreht sich dann allerdings das Gefühlskarussell. Wollte ich vorher immer, dass sie überlebt, dass Ursula das Leben bis zu diesem Punkt nicht noch einmal erleben muss, so gab es einen Punkt in ihrem jungen Erwachsenenalter, an dem ich ihr den Tod wünschte. So viel Schlechtes war ihr widerfahren, dass ich ihr nur noch wünschte, dass sie noch einmal von vorn anfangen dürfe. Doch wie es auch in deinem oder meinem Leben der Fall ist: Schlimme Dinge passieren. Und man muss mit ihnen leben. Auch das will uns Kate Atkinson vermitteln. Es gibt kein Leben, in dem alles glatt verläuft. Es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Selbst wenn du weißt, dass du links abbiegen musst, weil rechts der Tod lauert - wer sagt dir, dass der Tod nicht auch links lauert? Wir versuchen alle, unser Leben so gut es geht zu meistern, so wenig Schaden wie möglich einzustecken oder anzurichten. Und doch passieren Dinge. Kriege brechen aus, die wir nicht verhindern können. Unsere Liebsten sterben. Wir können nicht alle retten. Auch nicht, wenn wir den Weg zu kennen meinen. „Was wäre, wenn wir die Chance hätten, es noch einmal zu tun und noch einmal, bis wir es endlich richtig machen? Wäre das nicht wunderbar?“ Dieses Buch gehört zu meinen absoluten Herzensbüchern. Es gibt sie, diese Buchperlen, die man immer und immer wieder liest, und immer wieder Neues entdecken kann. Nicht nur Ursula hat einen festen Platz in meinem Herzen. Auch der Rest der Familie ist tief in mir verankert. Teddy, ihr kleiner Bruder ist ein wunderbarer Charakter. Umso schöner ist es, dass die Autorin ihm einen eigenen Band gewidmet hat ( Glorreiche Zeiten ). Das Ende verlässt mich jedes Mal mit gemischten Gefühlen. Doch das Buch hinterlässt Spuren in Herz und Kopf. Fazit Ein Buch über Wiedergeburt. Ein Buch über das Leben, über die Steine, die einem in den Weg geworfen werden. Ein Buch über die Liebe, über das Leben an sich und ein Buch über den Tod. Ein Buch mit einer Botschaft: Lebe dein Leben und versuche glücklich zu sein, auch wenn du Fehler machst.

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