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Posted on 26.3.2019

Sy Montgomery lernt eine für sie neue Art der Meereswesen kennen: Den Oktopus. Anders als zunächst erwartet, schließt sie die wundersamen Meereskreaturen sehr schnell ins Herz und lässt in diesem Buch den Leser Teil haben an diesem spannenden Kennenlernprozess. Rezension Wunderwesen Oktopus Mal ganz ehrlich und Hand aufs Herz gelegt: Was weiß man eigentlich über den Oktopus? Nicht nur Sy Montgomery stellt sich diese Frage zu Beginn des Buches. Auch ich musste innehalten und überlegen, kam jedoch zu keinem nennenswerten Ergebnis. Oktopoden, das sind diese sagenumwobenen Meereswesen, die Schiffe angreifen und Menschen verschlingen. Oder nicht? Natürlich war mir klar, dass diese Vorstellung völlig überzeichnet ist, doch mehr hatte das eigene Hirn nicht vorzuweisen. Umso neugieriger war ich auf Rendezvous mit einem Oktopus, wollte die Faszination der Autorin teilen und wurde absolut nicht enttäuscht. Wir begleiten Sy Montgomery immer wieder ins große Aquarium in Boston, wo sie zunächst Athena kennenlernt, ein älteres Oktopusweibchen. Sie lernt, wie man sich ihr nähert, lässt sich von ihr und ihren 1600 Saugnäpfen abtasten. Und verliebt sich. Nicht nur in Athena, sondern in die Gattung der Kraken. Denn ein langes Leben haben diese wundersamen Meeresbewohner nicht. Dafür ist jedes ein Individuum, intelligent und charakteristisch einzigartig. Nun wird vielleicht der ein oder andere denken, hier wird ein Tier vermenschlicht, doch halt! Wer sagt, dass Tiere nicht ebenfalls zu Emotionen fähig sind, die wir uns Menschen zuschreiben? Die Oktopoden, die die Autorin kennenlernt, sind alle unterschiedlich. Mal verspielt, mal scheu und zurückhaltend, doch immer voller Charme. Dieses Buch gibt über vieles Aufschluss, ist niemals langweilig und hält doch so viel Wissenswertes parat. Ich habe es genossen, mit der Autorin auf Tauchstation zu gehen, wollte ebenfalls immer wieder zurück ins Aquarium und schlussendlich sogar die Weichheit eines Oktopus‘ spüren und mich von ihm erschmecken lassen. Einziger Wermutstropfen sind die fehlenden Bilder. Ich hätte zu gern einen Blick auf Athena, Octavia oder Kali geworfen. Fazit Ein ganz wunderbares Buch, das interessante Fakten in einem erzählerischen Rahmen wiedergibt. Sy Montgomery weckt hiermit definitiv die Neugier auf diesen Meeresbewohner, der, wie kaum ein anderer, mit schlimmen Vorurteilen zu kämpfen hat und dabei doch so gänzlich anders ist.

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