monerl
Stichworte Gegenwartsroman, Mikronesien, Forschung, anthropologisch, Tierquälerei, Pädophilie, Kindesmissbrauch, Fiktionalisierung der Geschichte des Nobelpreisträger Daniel Carleton Gajdusek Handlung 4 interessant, benötigt etwas zu lange im Aufbau, um die Story darzustellen Sprache & Stil 3 wunderbarer Aufbau, angenehm les-/hörbar, Missbrauch zu detailliert Charaktere 5 interessant dargestellt, tiefgründig, nachvollziebar Ende 4 mit unerwarteter Wendung, inhaltlich erdrückend Hörbuch 5 tolle Sprecher, absolut empfehlenswert Gesamtwertung 4,2 / 5 Fazit: Ein Buch, für das man zuallererst eine Triggerwarung bzgl. Kindesmissbrauch aussprechen muss! Die Autorin ist durch ihren Roman “Ein wenig Leben” bekannt geworden. Nach ihrem eigentlichen Debüt “Das Volk der Bäume” ist klar, dass Hanya Yanagihara ein Fable für außergwöhnliche und unbequeme Themen hat. Ihre Bücher fallen inhaltlich auf und werden nicht so leicht vergessen. Auch dieses Mal gelingt ihr ein sehr interessanter Roman, in dem sie einen Forscher und Nobelpreisträger aus dem Gefängnis heraus über sein Leben erzählen lässt. Durch Briefe, die eine Art Autobiografie sein sollen, verfolgt der*die Leser*in, wie es dazu kommen konnte, dass Dr. Norton Perina im Gefängnis landet und ob die Vorwürfe des Kindesmissbrauchs der Wahrheit entsprechen. Yanagihara erzählt sprachgewaltig und intensiv! Sie nimmt uns mit in den Dschungel und zu einem interessantem Volk, das durch Perina seinen Untergang erfährt. Die Mischung zwischen Neugier, Wissensdurst und (beruflichem) Erfolg und Egoismus ist grandios dargestellt! Der Schluss hat es in sich und zeigt den Protagonisten von einer anderen Seite, die er selber so gar nicht wahrnimmt. Das war für mich das Erschreckendste und zeigt deutlich, wie die Wahrnehmung von Betroffenen deutlich von ihrer Umgebung abweicht! Als Hörbuch wunderbar vielstimmig umgesetzt!