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Diesen Roman als Liebesgeschichte zu bezeichnen, greift viel zu kurz. Zumindest für jemanden, der definitiv kein Interesse an Liebesromanen hat. Es gibt eine seltsame Krankheit, die die Betroffenen ab dem Teenageralter deutlich zu langsam altern lässt. Was in unserer Welt oberflächlich wie ein Geschenk wirken mag, macht einem allerdings bei näherer Betrachtung das Leben zur Hölle: Ständig überlebt man die Menschen, die man liebt. (Ja, auch die romantische Liebe kommt zur Sprache, aber eben nicht nur die!) Und als wäre das nicht genug, musste man in früheren Jahrhunderten alle paar Jahre sein ganzes Leben hinter sich lassen, um nicht der Hexerei bezichtigt zu werden, und heute muss man es tun, um nicht von Pharmainstituten als Versuchskaninchen missbraucht zu werden. Natürlich hat dieser Zustand auch Vorteile: Man kann die ganze Welt sehen, man kann viele Sprachen lernen - doch was nutzt all das, wenn man keine Menschen hat, mit denen man sein Leben teilen kann? Matt Haig schickt uns in diesem wunderbaren Roman auf eine Reise durch Raum, Zeit und Psyche des Menschen. Absolute Leseempfehlung und ein toller Einstieg on Haigs Werk.