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mrstrikehardt

Posted on 23.2.2019

Eine Ménage à trois, die hätte funktionieren können, wären nicht zu viele Drogen und (männliche) Eitelkeiten im Spiel gewesen. Der Protagonist Mathias sitzt in der Transsibirischen Eisenbahn, „den Kopf auf zwei Kissen gebettet schaue ich zu, wie die Birken vorüberziehen, Hunderttausende von weißen Schatten, manche geköpft, andere Gespenster.“. Gerade die Gespenster lassen ihn nicht los, lassen ihn immer wieder in den Erinnerungsstrom eintauchen und verzweifeln. Er erinnert sich an die gemeinsame Zeit zu zweit (mit Jeanne) und dann zu dritt (mit Wladimir), wie sie sich kennenlernten und Russland, das „große Land“, erkundeten. Der melancholische Tonfall, der im Titel bereits anklingt, zieht sich durch wie die 10.000 Werst von Moskau nach Nowosibirsk zurücklegende Eisenbahn. Die Aus- und Abschweifungen zeichnen ein klareres Bild der Figuren und trotzdem bleibt ein Rest an Unaufgeklärtem - ein dunkler Grund. Mathias benutzt die Matrjoschka als Methapher, um die Beziehungen der drei zueinander zu beschreiben. Sie waren ineinander verpuppt, zehrten Freundschaft und Liebe voneinander und versuchten dadurch die eigene Leere vergessen zu machen. Am Ende bleibt ein bisschen Hoffnung, zumindest für Mathias und Jeanne, denn "bald wird die Sonne aufgegangen sein".

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