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schnick

Posted on 21.2.2019

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich ein bisschen enttäuscht bin, denn "Ich bin der Zorn" fängt zwar gut an, hält sein Niveau ungefähr bis zur Hälfte des Buches, nur um dann dermaßen wirr und unrealistisch zu werden, dass es den Spaß ziemlich versaut. Nun ist es so, dass die ganze Shepherd-Reihe nicht gerade mit Realismus gesegnet ist. So lange der Unterhaltungswert einigermaßen stimmt, bin ich auch durchaus Willens, das zu verzeihen. Und so ist es anfänglich auch, zumal Ethan Cross' Thriller ein gutes Tempo an den Tag legt, Aber dann wird es so dämlich, dass der Unterhaltungswert immer mehr flöten geht. Ich habe auch nichts gegen Wendungen - wenn sie halbwegs raffiniert sind, aber die Wendungen hier sind einerseits halbwegs vorhersehbar und andererseits so konstruiert, dass auch das keinen echten Spaß bereitet. Dabei fängt die Story wirklich gut an. Ich hätte mir mehr Geradlinigkeit gewünscht. Für interessante Wendungen reicht Cross' Niveau einfach nicht. Zudem werden die Charaktere schlicht und ergreifend verheizt und das ist besonders schade. Ackerman jr. hält die Fahne einigermaßen hoch, aber selbst sein Potential wird immer wieder verschenkt - und dafür, dass er die einzige interessante Figur unter allen ist (ach, was hätte man aus Demon und Judas machen können!), taucht er einfach zu selten auf. Maggie und Marcus gehen mir mehr und mehr auf die Nerven. Eine Entwicklung der Figuren ist nicht erkennbar. Andrew ist eh eine Randfigur, die wohl nicht mehr über das "blasser Begleiter"-Stadium hinauswachsen wird. Ich hoffe, der nächste Band der Reihe ist spannender. Mit dem Kauf werde ich allerdings warten, bis er wie die Vorgänger im Angebot zu haben ist. Denn derzeit veranschlagten Preis von 8,99 Euro bin ich nicht bereit zu zahlen. Was auch viel über die Serie aussagt.

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