Ceciliasophie
Die Schafe erwachen nachts und ihre Hirten sind wie vom Erdboden verschluckt. Wo sind sie nur hin? Irgendwie war da was mitleuchtenden Gestalten am Himmel und es soll ein lockiges Baby geboren worden sein. Vielleicht gucken sich die Hirten also das Baby an. Kurzer Hand begeben sich die Schafe auf Wanderschaft, um ihre Hirten zu suchen. Ich gehöre echt nicht der richtigen Zielgruppe für dieses Buch an. Meine Kindheit liegt schon ein paar Jährchen zurück und eigene Kinder habe ich (noch) nicht. Aber da ich ab und an Babysitte, gucke ich mich ganz gerne im Kinderbuch-Bereich um. Vor etlichen Jahren schon kam mir beim Babysitten mal „An der Arche um acht“ von Ulrich Hub unter die Finger, von daher konnte ich in etwa erahnen, was für ein Buch „Das letzte Schaf“ werden würde. Die Suche der Schafe nach ihren Hirten und dem Baby gestaltet sich als etwas schwierig. Sie müssen Hürden überwinden, Gefahrensituationen durchstehen und immer wieder fehlt ein Mitglied der Herde. Doch tapfer stehen sie alles gemeinsam durch, denn wenn man als Leser eines lernt dank dieser Geschichte ist, dass du nie alleine bist und Nächstenliebe sich immer auszahlt. So wirklich christlich ist diese Weihnachtsgeschichte nicht, sie hat ihren ganz eigenen Zauber und schafft eine tolle (Vor-)Weihnachtliche Atmosphäre. Doch die Geschichte kann nicht nur weihnachtliche Stimmung aufkommen lassen, nein, sie kritisiert auch durchaus am Rande das (menschliche) Fehlverhalten. Der Autor schafft es, auf diesen wenigen Seiten eines klar zu machen: Weihnachten dreht sich um die Liebsten, nicht um unnötigen Konsum. Und seinen Müll sollte man lieber nicht einfach achtlos wegwerfen. Dabei ist der Ton jedoch nie belehrend, sondern zeigt ganz simpel und unterbewusst auf, wie man sich eben nicht verhalten sollte. Die Schafe haben alle Alleinstellungsmerkmale und einen Wiedererkennungswert, der vor allem durch die wirklich tollen Illustrationen noch gesteigert wird. Gerade als Geschenk vor Weihnachten und als „Gute Nacht Geschichte“ eignet sich das Buch sehr. Ich habe nur die eBook-Version gelesen, doch anhand anderer Rezensionen zu diesem Buch erfahren, dass es eine Hörbuchvariante gibt. Auf Audible hörte ich mir die Hörprobe an und fand auch diese echt toll. Vor allem gefallen hat mir, dass der Autor das Hörbuch selber spricht. Ich würde dennoch lieber zur Printausgabe greifen, da die tollen Illustrationen dem ganzen eine noch bessere Atmosphäre verleihen. Und Vorlesen beziehungsweise gemeinsames Lesen einfach viel mehr Spaß machen. Ich vergebe 4 Sterne. Dank dieser Geschichte bin ich noch ein wenig mehr in Weihnachtsstimmung gekommen und habe eine kleine Herde Schafe in mein Herz geschlossen.