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Katherina Ushachov

Posted on 14.2.2019

Ja, das ist die Art Satire, die weniger zum Lachen anregt als eher... ich habe mich beim Lesen die ganze Zeit tierisch unwohl gefühlt. Einfach weil ich vielleicht als Jüdin einen anderen Blick darauf habe und mich da ein solcher Text anders und/oder leichter trifft. Wobei ich annehme, dass dieses Unwohlsein beabsichtigt ist. Hugo Bettauer treibt die Judenklischees genauso auf die Spitze wie die Klischees über das Wiener Leben und über das Leben im Österreich seiner Zeit allgemein - und es ist ganz bezeichnend, wie sich das Problem im Buch dann auflöst. Die politischen Reden sind angesichts dessen, wann das Buch erschienen ist, für heutige Leser beklemmend zukunftsweisend... Dabei entlarven sie die Lächerlichkeit und Absonderlichkeit von Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Wenn ich mir die heutige Situation anschaue, denke ich mir: Ja, das Buch sollten Einige mal wieder lesen und daraus lernen. Es ist kurz. Ihr habt es recht schnell durch, die Sprache ist nicht sperrig. Aber es wird euch noch sehr lange bewegen.

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