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skiaddict7

Posted on 11.2.2019

Eine Sammlung seltsamer, teils perverser Geschichten, die zum Nachdenken anregen und noch lange nachwirken. „Cat Person“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten. Ich hatte im Vorfeld sehr viel über dieses Buch gehört, das vor dem deutschen Erscheinungsdatum ordentlich gehypt wurde. Die Autorin wurde ursprünglich mit der Kurzgeschichte „Cat Person“ im Magazin „The New Yorker“ bekannt. Ich hatte schon zuvor die Kurzgeschichte im New Yorker auf Englisch gelesen und fand sie wirklich toll, sehr zeitgemäss, sehr #metoo. Daher wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Was mich am Buch auf den ersten Blick störte, ist, dass der Untertitel „Storys“ lautet. Die Plural von story ist stories, was gerade bei einem Buch ja nicht falsch geschrieben sein sollte. Das Buch enthält insgesamt 12 Kurzgeschichten. Entgegen meiner vorherigen Meinung behandeln die Kurzgeschichten völlig verschiedene Themen. Einmal geht es um eine die Geburtstagsparty eines elfjährigen Mädchens, einmal um ein Paar, die einen gemeinsamen Freund sexuell unterwerfen, dann gibt es da noch eine Prinzessin, die nur sich selbst lieben kann… Am besten gefiel mir die Kurzgeschichte „Cat Person“, die im New Yorker publiziert wurde, und „Matchbox sign“, in dem eine junge Frau einen Dermatozoenwahn entwickelt. Roupenian illustriert mit ihrer Geschichte sehr schön die Auswirkungen auf das Leben der Frau und auf ihre Beziehung. Viele der Geschichten sind ein wenig seltsam, mit einem Hauch an Verbotenem, sodass man immer weiterlesen will. An manche der Geschichten musste ich immer wieder denken. Dennoch hätte ich mir doch mehr erhofft, manche der Geschichten wirkten unfertig oder gehetzt. Auf seltsame Art gefällt doch jeder der Geschichten, der Schreibstil macht süchtig. Von mir gibt’s 3.5 Sterne. Was sicher ist: Roupenian hat sehr viel Potential als Schriftstellerin. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Jahren einen Roman von ihr zu lesen kriegen.

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