Profilbild von philo.und.phie

philo.und.phie

Posted on 8.2.2019

Heimkehren von Yaa Gyasi hat mich zutiefst berührt. Die Handlung erstreckt sich über sieben Generationen, 14 Personen und zwei Kontinente. Es geht um Kolonialismus und Sklaverei in Ghana und Amerika und vor allem darum, was sie mit den Betroffenen macht. Alles beginnt mit zwei Halbschwestern, die sich nie kennenlernen werden: Effia wird an einen Engländer verheiratet und führt ein komfortables Leben in Cape Coast. Ihrem Strang der Familie folgen wir größtenteils in Ghana. Esi hingegen wird an einen Sklavenhändler verkauft und nach Amerika gebracht. Es ist kaum zu glauben, dass Gyasi es geschafft hat, diese Familiensaga auf gerade mal 300 Seiten zu erzählen, ohne dass es sich gehetzt oder nicht detailliert genug anfühlt. Stattdessen vermittelt sie auf diesen 300 Seiten dem Leser unglaublich viel wissen über die Geschichte der Kolonialisierung und des Sklavenhandels, über die Schicksale, die befreite Sklaven in Amerika zu erleiden hatten und über die Herausforderungen vor denen die Bevölkerung von Ghana in den vergangenen Jahrhunderten stand. Gyasi schreckt dabei nicht vor blutigen und brutalen Details zurück, so dass ich das Buch einige Male beiseite legen musste und eine Pause brauchte. Ich bin aber sehr froh, Homegoing gelesen zu haben – es wird mich sicherlich noch eine ganze Zeit beschäftigen.

zurück nach oben