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Wuschel

Posted on 8.2.2019

Beschreibung: Während sich Frida noch von den Vorkommnissen auf dem Obsthoft ihrer Eltern erholt und den Dienst vorübergehend quittiert hat, befindet sich Haverkorn schon wieder mitten im Geschehen. Fridas ehemalige Zimmergenossin Jo findet eines Abends eine schwer verletzte Frau auf einem verlassenen Gut, die kurz darauf stirbt. Sie kontaktiert ihre Freundin mit dem Verdacht, dass man ihr einen Mord unterstellen will. Kurz darauf verschwindet sie von der Bildfläche. So macht sich Frida auf die Suche nach Jo. Dies führt sie auf die kleine Halbinsel Holnis, wo sie auf ein Geheimnis stößt, dessen Ausmaß ihr erst viel später bewusst wird. Das Geheimnis des Bluthaus. Meinung: Wieder einmal stellt sich mir die Frage: Wo fange ich an? Ich bin ehrlich. Mir ist die Autorin sehr sympatisch, weshalb es mir wirklich schwer fällt, diese Rezension zu schreiben, denn ich hatte mir von "Bluthaus" mindestens so viel versprochen, wie mir damals "Totenweg" bot, aber weit gefehlt. Die Enttäuschung war groß. Beginnen wir doch mal beim Namen. Das Buch nennt sich "Bluthaus". Dürfte inzwischen jeder mitbekommen haben. Doch stellt sich mir die Frage: Warum nennt man es dann nicht so!? Als Frida von dem Haus erfährt bzw. dessen Namen, trifft sie auf eine Dame, die es "Bluthus" betitelt. In dem Moment hat es gepasst, da diese Dame Dialekt sprach, aber in der restlichen Story war es einfach nur unpassend. Was soll das denn? In meinen Augen hätte man das Buch dann entweder "Bluthus" bezeichnen sollen oder eben auch im Buch das exakte Wort verwenden. Schließlich wird auch sonst in dem Buch auf Dialekt oder ähnliches verzichtet. Für mich absolut nicht nachvollziehbar! Die Geschichte selbst empfand ich dieses Mal, leider, eher langweilig. Diverse Verbindungen, wie beispielsweise wer das Coldcase Mädchen ist und was es mit diesem ominösen Urlaub auf sich hat, war mir bereits nach 100 Seiten klar bzw. ich war mir dessen recht sicher. Die falschen Fährten waren in diesem Buch sehr rar bis gar nicht vorhanden. Obwohl der eigentliche Täter erst spät bekannt gegeben wurde, hat die Auflösung nicht gerade dazu geführt, dass es mich vom Hocker gerissen hat. Auch vom Schreibstil her, konnte mich die Autorin dieses Mal nicht richtig mit nehmen. Wohl war es flüssig zu lesen, mal von der "Bluthus"-Stolperfalle abgesehen, aber manche Situationen waren dann einfach nicht durchdacht oder gefühlt lieblos dargestellt. Beispielsweise als Frida auf der Halbinsel ankommt und an einer Pizzeria hält, die sich "neben einem gemütlichen Hotel" befindet. Zuvor wird aber erwähnt, dass Frida an diesem Ort noch nie war. Woher weiß sie denn, dass das Hotel gemütlich ist? Das mag wohl kleinlich wirken, aber wenn man besseres gewohnt ist, dann stimmt mich das als Leser schon traurig und es ist frustrierend. In "Totenweg" drehte sich so manches um die am Ende stehende Ehe von Haverkorn. Diese wurde zwar nicht wieder aufgegriffen, sondern nur am Rande gestreift, dennoch hatte er nun ein anderes Familiendrama an der Backe. Das ist zwar ganz nett, aber in dem Fall ging es mir wirklich auf die Nerven. Wieso muss man dem Kerl jetzt noch mehr Mist andichten? Reichen seine bisherigen Probleme nicht? Für mich fühlte sich das eher an wie zwanghaftes Seiten füllen. Denn auch die Ermittlungen an sich waren sehr abgespeckt, wodurch im Gesamten nur mäßige Spannung aufkam. Die Geschichte plätscherte eben so vor sich hin. Dann lieber noch etwas mehr über die gescheiterte Ehe. Zusammenfassend würde ich sagen, dass es mir die meiste Freude bereitet hat, das Buch mit zwei anderen Mädels zu lesen, als die Geschichte selbst. Es tut mir auch in der Seele weh, dass so zu sagen, aber so ist es nun mal. Ich habe Hoffnung in den dritte Teil. Das ursprünglich ungleiche Team, Frida und Haverkorn, harmonierte in den wenigen Szenen, in welchen sie zusammen auftraten, so sehr miteinander, dass sie gar nicht mehr ungleich waren. Die Atmosphäre war bei weitem nicht so ausgeprägt wie ich es mir gewünscht hätte bzw. wie sie in der Elbmarsch war. Fazit: Mich konnte die lang ersehnte Fortsetzung leider gar nicht überzeugen.

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