Marc Lippuner
Abends die garstige Stationsschwester mit in Pralinen versteckten Schlaftabletten außer Gefecht setzen, um dann – mit Unterstützung des Hilfspflegers – den Freunden, mit denen man sich ein Patientenzimmer teilt, die außergewöhnlichsten Wünsche zu erfüllen: Das ist die Mitternachtsbande. Da wird der Tiefkühlkeller zum Nordpol oder der Wassertank zum Delfinschwimmbecken, aus verrosteten Rollstühlen werden Rennwagen, aus Mullbinden Mumienkostüme und wenn jemand mit der Queen Tee trinken will, dann wird das improvisiert – mit viel Fantasie, Spaß und einem hohen Maß an Risiko. Und so ist klar, dass auch mal was schiefgeht: Ausgerechnet als der dicke George fliegen möchte, fliegt die ganze Sache auf. Mit fürchterlichen Konsequenzen, die sich jedoch – sonst wäre es auch keine David-Walliams-Geschichte – durch moralische Grundsatzappelle, aber ohne Zeigefinger, zum Guten drehen lassen. Walliams‘ neuestes Kinderbuch ist ein Plädoyer an die Freundschaft: Ans Für-einander-da-Sein, ans Zusammenhalten, ans Gemeinsam-den-schönsten-Unfug-Machen.