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biancaneve66

Posted on 20.8.2025

Mord auf der Ferieninsel Spätsommer auf Paros. Die Touristenströme nehmen ab, Ruhe kehrt auf der Urlaubsinsel ein. Police Officer Christína Strátou freut sich auf entspannte Tage mit ihrem Mann und ihrer Tochter. Doch die friedliche Atmosphäre ist trügerisch. Der neue Besitzer einer Apartmentanlage wird tot an einem abgelegenen Strand gefunden. Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen, schließlich ist der Tote kein Unbekannter auf der Insel. Eifersucht, Neid, Rache, alles ist denkbar. Die Indizien sind eindeutig, bald ist ein Schuldiger gefunden und der Fall scheint gelöst. Doch da geschieht etwas vollkommen Unerwartetes, was Christína ahnen lässt, dass dem gesamten Land große Gefahr droht, die weit über Páros hinausreicht. Während ihre Familie die Insel erkundet, wird Christína immer tiefer in einen Strudel aus Lügen, Gewalt und dunklen Machenschaften gezogen. Bald muss sie feststellen, dass ein Wettlauf mit der Zeit begonnen hat, den sie auf keinen Fall verlieren darf. Ein Blick aufs Meer mit Fischerbooten, weiße Häuser, blaue Dächer – tatsächlich ein Sehnsuchtsort, den das Cover zeigt. Aber es gibt dunkle Wolken am Himmel, die nichts Gutes verheißen. Der zweite „Mord am Sehnsuchtsort“ schließt an Christinas ersten Fall „Der letzte Ouzo“ an. Während der Geschichte gibt es immer wieder Verweise an diese erste Geschichte, dieser Krimi kann aber gut ohne Vorkenntnisse gelesen werden, denn die Personen – und Orte – werden sehr gut vorgestellt. Die Titelüberschriften sind wieder in griechischer Sprache und Schrift gehalten, die Bedeutungen erschließen sich jeweils im ersten Absatz. Die kapitelweisen Perspektivenwechsel geben nach und nach die Details des Verbrechens preis, dennoch gibt es immer wieder unerwartete Wendungen. Am Ende des Buchs befindet sich ein hilfreiches Personenregister. Der Krimi zeigt viel Lokalkolorit, örtliche Bräuche und Feiertage, auch den Aberglauben der Bevölkerung auf Paros; ebenso gibt es Ausflüge in die Kulinarik der Insel. Der schwarze Oktopus des Titels bezieht sich dieses Mal aber nicht aufs Essen. Hier ist ein Regionalkrimi entstanden, der die Spannung bis zum Ende hält, der aber auch immer wieder das Privatleben der Protagonistin Christina einfließen lässt. Schnell lernt man ihre Familie, Freunde und Ihre Kolleginnen und Kollegen bei der Polizei kennen. Manche Gedanken und Gespräche scheinen oft etwas lang, oder sie wiederholen sich. Dennoch – oder gerade deswegen? - sind die Charaktere, das Verbrechen und die Ermittlung sehr lebensnah und nachvollziehbar beschrieben. Als Lesender verbringt man gerne Zeit auf Paros. Und freut sich auf den nächsten spannenden Fall auf dieser wunderschönen Kykladeninsel.

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