
renee
Wegkreuzungen In Oklahoma in einem Camp treffen sich Aussteiger aus der amerikanischen Gesellschaft und bilden eine Gemeinschaft, in der Tim das Sagen hat. Dabei ist diese Gemeinschaft kein totaler Verbund dieser Menschen. Eher werden sie durch das Geschehen davor dahin geweht, hier schwimmen sie in dem Maße mit Tim, wie sie es eben vermögen, ohne die Wut von Tim zu wecken. Man lernt in dem Buch von Jardine Libaire einen Teil der hier Gestrandeten kennen, darüber lernt man auch auf eine gewisse Weise die amerikanische Gesellschaft kennen. Und was zählt dort, aber nicht nur dort? Yes, der Mammon. Denn irgendwie finanziert werden muss dieses Camp eben auch. Aus diesem Grund wird Crystal Meth erzeugt. Und dieses Crystal Meth hat in seiner Herstellung auch Gefahren. Und so kommt es wie es eben kommen soll. Eine Explosion und ein darauf wütender Brand, zerstören das Camp, rufen Polizei und andere Einsatzkräfte herbei. Die Campmitglieder zerstreuen sich nach dem Brand in alle Winde. Staci, Ray, Ernie und Coral waren in Tims Auftrag im Außenraum unterwegs. Sie hatten Drogengeld dabei und hatten einen Auftrag. Dieser konnte nicht umgesetzt werden und das Geschehen im Camp schockiert sie sehr, sie machen sich ihre Gedanken um ihr weiteres Vorgehen und suchen sich schließlich mit dem Drogengeld eine Farm in Texas. Dort kommen sie sich etwas näher. Staci, Ray, und Ernie kennen sich schon einige Zeit von ihrer gemeinsamen Zeit im Camp, Coral kam erst vor kurzem zu der Gemeinschaft in Oklahoma dazu und dennoch bestimmt sie recht maßgeblich das Handeln der anderen Drei. Jardine Libaire kenne ich schon von ihrem Buch „Uns gehört die Nacht“. Ein wundervolles Buch, ein intensives Buch und ein Buch voller Feuer. Nun, ich hatte gehofft dieses Feuer hier in „Dein Herz, ein wildes Tier“ wieder zu finden. Doch da wurde ich leider etwas enttäuscht. Dieses Feuer von „Uns gehört die Nacht“ habe ich nicht gefunden, dennoch habe ich eine schöne und auch etwas abwegige Geschichte gefunden. Jardine Libaire scheint eine außergewöhnliche Autorin zu sein, denn sie sieht Menschen vielschichtig und weiß diese Vielschichtigkeit auch gut in einem Roman unterzubringen. Den Zauber von Coral kann Jardine Libaire sehr gut beschreiben, und dass, obwohl Coral nichts oder wenig hört und daher auch ihre Konversation eingeschränkt ist. Coral kommt den Hauptcharakteren in „Uns gehört die Nacht“ recht nahe, aber sie erreicht sie leider nicht völlig. Was recht schade ist! Dennoch ist „Dein Herz, ein wildes Tier“ ein recht gutes Buch, welches gute Einblicke in das heutige Amerika, die heutige USA bietet, auch eigenwillige Charaktere aufweist und die Liebe der Autorin zu ihren Underdog-Charakteren zeigt, wie auch schon im Vorgänger-Roman „Uns gehört die Nacht“. Ich habe „Dein Herz, ein wildes Tier“ sehr gern gelesen und kann es empfehlen, auch wenn ich den Vorgänger „Uns gehört die Nacht“ deutlich mehr empfehlen kann.