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renee

Posted on 3.8.2025

Kinderwunsch Mia und Emil sind ein Paar. Ein Paar mit einem Wunsch. Eigene Kinder. Ein nachzuvollziehender Wunsch. Emil hat in ihre Beziehung zwei Kinder aus der vorigen Ehe mitgebracht. Was beide natürlich freut. Aber sie wollen auch eigene Kinder. Doch das scheint nicht so einfach. Und so durchlebt das Paar die Hölle auf Erden. Ja, richtig gelesen. Denn es scheint nicht so einfach zu sein, in dieser Industrie der Wünsche, in der Industrie der Fruchtbarkeitsbehandlung zu bestehen, sich selbst nicht zu vergessen, ein Paar zu bleiben, sich selbst gut zu sein. Dieser Kinderwunsch beinhaltet leider viel Enttäuschung und Frustration. Viele Paare stehen diese Zeit nicht gemeinsam durch. Und dieses Buch lässt die Leserschaft die Gründe dafür durchschreiten. Denn in dem Buch „Hunger“ lässt die Schriftstellerin Mia in einem Tagebuch diese anstrengende Zeit in der Liebe von Mia und Emil zu Papier kommen. Eine wirklich Kraft zehrende Zeit. Vielleicht stimmt es ja doch in Teilen, dass einem im Leben wenig geschenkt wird und alles einen Preis hat. In dem eindringlichen Buch „Hunger“ der dänischen Schriftstellerin Tine Høeg erfährt man etwas von dem Preis, den Emil und Mia zahlen müssen. Jeder von uns kennt ja Stress. Furchtbar. Kraft zehrend. Anstrengend. Ja, aber meist ist dieser Stress dann irgendwann beendet. Man kann durchatmen, sich regenerieren. Selten sieht man sich einem dauerhaften Stress gegenüber. Ein Stress, der eben nicht nach acht Stunden Arbeit vorbei ist. Oder eben dann vorbei ist, wenn ein gewisser Mensch unseren Dunstkreis verlassen hat, dies dauert dann länger als besagte acht Stunden, ist aber auch irgendwann vorbei. Je nachdem wie weit man selbst dazu in der Lage ist, dieses Verlassen des eigenen Dunstkreises zu beeinflussen. Doch manchmal steckt man in dieser Stressfalle und kommt eben nicht raus. Dauerhafter Stress verändert die Beteiligten, er beschädigt die Beteiligten. Fruchtbarkeitsbehandlungen können allerdings wirklich lang unser Leben bestimmen. Wie Emil und Mia in dem Buch „Hunger“ drastisch schildern. In diesem Roman liest man, was dieser Kinderwunsch mit dem Paar macht, was solch ein dauerhafter Stress mit den Menschen macht/machen kann. Ein bewegendes Buch. Ein eindringliches Buch. Aber auch kein einfaches Buch. Denn solch ein psychischer Dauerbeschuss verändert halt auch und lässt die Leserschaft diese Veränderung in den betroffenen Charakteren erkennen. Und eben diese Veränderungen sind manchmal nicht gut zu ertragen. In der Realität, aber auch in der geschriebenen Form. Als Leser allerdings kann man das Buch zu machen. Dies können die Menschen im realen Geschehen nicht so gut, selbst wenn sie eine Situation räumlich verlassen, ihre Gedankenwelt dazu nehmen sie ja mit.

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