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lesezauber_zeilenreise

Posted on 1.8.2025

Die bewegende Geschichte der Gründerin der Internationalen Jugendbibliothek **Inhaltsangabe Verlag:** Vertrieben von den Nazis, kehrte Jella Lepman an der Seite der US-Armee als Beraterin für Frauen- und Jugendfragen 1945 nach Deutschland zurück. Beim Wiederaufbau Deutschlands setzte sie ihre ganze Hoffnung in die Kinder, denen sie durch Bücher Weltoffenheit und Toleranz vermitteln wollte. Auf ihre Initiative gehen die Entstehung der Internationalen Jugendbibliothek in München, das International Board on Books for Young People (IBBY) und der Hans-Christian-Andersen-Preis zurück. Jella Lepman hat dem Kinderbuch in Deutschland und international entscheidende Impulse gegeben. Katherine Paterson und Sally Deng erzählen das abenteuerliche Leben von Jella Lepman mit ermutigenden Texten und eindrücklichen Illustrationen, die junge Leserinnen und Leser in den Bann ziehen. Die inspirierende Biografie einer Frau, die ihr Leben dem Kinderbuch widmete **Meine Inhaltsangabe:** Jella Lepman, einst als Jüdin aus ihrer Heimat vertrieben, wird von der US-Armee in das zerbombte Deutschland zurückgeschickt, damit sie dort als Beraterin für die kulturellen und erzieherischen Belange der Frauen und Kinder arbeitet. Nachdem sie sich selbst ein Bild von den schlimmen Zuständen in einigen deutschen Städten gemacht hat ist ihr schnell klar: die Kindern brauchen nicht nur Lebensmittel, Kleidung und eine sichere Unterkunft, sondern auch Nahrung für den Geist, also Kinderbücher! Damit beginnt ein eindrücklicher Kampf für die deutschen Kinder der Nachkriegszeit und für Kinderliteratur, der letztlich in der Gründung der Internationalen Jugendbibliothek gipfelte. Erster Satz: »Der Flug war durchweg anstrengend.« **Mein Eindruck:** Zunächst einmal muss ich festhalten, dass dieses Buch rein optisch ein echtes Highlight ist. Großformatig und reich bebildert gibt es so viel zu entdecken. Neben wundervoll eindrücklichen Illustrationen in bunt, s/w oder nur mit einzelnen hervorgehobenen Farben glänzt dieses Buch auch noch mit echten Fotos aus der damaligen Zeit. Ich erfahre in der ersten Hälfte des Buches ganz viel über Jella Lepman, ihre Kindheit, ihr weiteres Leben, das sie irgendwann in die USA verschlägt, geflüchtet aus Deutschland, dem Land, das ihr und ihrer Familie so übel mitgespielt hat und in das sie nun zurückkehrt. Es ist sehr berührend, wie geschildert wird, was Jella Lepman in den zerbombten Städten sieht und erlebt, mindestens genauso sehr wie diese überaus bewundernswerte Durchsetzungskraft dieser Frau für das geistige Wohl der Kinder. Als Frau in der damaligen Zeit und dann auch noch im Einsatz für Kinderbücher, da musste sie schon ein dickes Fell haben. Gut, dass sie Unterstützung von Eleanor Roosevelt, Erich Kästner und einigen anderen namhaften Menschen bekam, denen Lepmans Ziel mindestens genauso wichtig war. Die zweite Hälfte der Geschichte befasst sich vor allem mit der Gründung der Internationalen Jugendbibliothek und des Internationalen Kuratoriums für das Jugendbuch (IBBY), was auch interessant ist, aber viel Bürokratisches zum Thema hat und dadurch deutlich trockener ist. Die erste Hälfte konnte mich mehr mitreißen und ich könnte mir vorstellen, dass es gerade jüngeren Kindern ab 10 Jahren da ähnlich gehen könnte. Dennoch: ein richtig tolles und vor allem auch optisch absolut überzeugendes Buch über eine starke Frau, die in einer sehr schwierigen Zeit für die Schwächsten gekämpft und damit viel erreicht hat, was bis heute nachwirkt. 4/5 Sterne.

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