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stefanb

Posted on 1.8.2025

"We Burn Daylight" von Bret Anthony Johnston hat mich vom Cover her sofort angesprochen. Etwas Dunkles oder gar Düsteres liegt in der Luft. Ich muss auch zugeben, dass mich die Geschehnisse, welche sich 1993 in Waco zugetragen haben, sehr interessieren und ich einfach noch ein bisschen mehr darüber erfahren wollte. "We Burn Daylight" erschien für mich der passende Roman, zumal der Klappentext mit einer zeitlosen Auseinandersetzung mit Gewalt und Religion, dem Wunsch nach Zugehörigkeit und dem Drang, sich freizukämpfen, lockt. Stilistisch ist der Roman sehr interessant aufgebaut. Das Buch gliedert sich in vier Teile und den Epilog. Die vier Teile, das weiße, feuerrote, schwarze und fahle Pferd, sind die Sinnbilder der Apokalypse. Das ist schon sehr treffend gewählt, zeigt es doch den Niedergang der Sekte. Es wird aus den Sichtweisen von Jaye und Roy berichtet. Dazwischen sind immer wieder Podcast-Folgen über das Lamm aus der Gegenwart. Gerade die Podcast-Folgen finde ich sehr gelungen. Zu den Charakteren konnte ich keine wirkliche Bindung aufbauen. Auch finde ich den Roman als zu sehr in die Länge gedehnt. Es zog sich an diversen Stellen. Hier hätte vieles knackiger sein können. "Ich habe meine Rübe am Wort Gottes gestoßen, und glaub mir, Wahrheit ist härter als Stahl." [63] Wie sich die Personen verändern und die Geschehnisse entwickeln ist sprachlich wirklich gut. "We Burn Daylight" ist ein Roman, den man lesen kann aber nicht muss.

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