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SaintGermain

Posted on 30.7.2025

Die Hauswirtschaftslehrerin Margery Benson erlebte in ihrer Kindheit, wie ihr Vater sich das Leben nahm. In Erinnerung blieb ihr immer ein Buch über mysteriöse Lebewesen und im Besonderen ein goldener Käfer, der angeblich im fernen Neukaledonien beheimatet sein soll, den es aber offiziell eben gar nicht gibt. Nach einem Vorfall in der Schule tickt sie aus und stiehlt die Stiefel einer Kollegin. Als sie 1950 gekündigt wird, will sie diesen Käfer finden und sucht einen Assistenten. Doch die Bewerber sind allesamt nicht sehr vertrauenswürdig. Schließlich bricht sie doch auf, zusammen mit der jungen Enid Pretty, die nicht nur eine Rechtschreibschwäche hat und eher in ein Modejournal passen würde, sondern auch allerhand Geheimnisse mit sich trägt, die sie auch nur langsam preisgibt, obwohl sie sehr gerne und viel redet. Das Cover des Buches ist vor allem aufgrund seiner Farbgebung sehr auffällig und passt hervorragend zum Buch. Der Schreibstil der Autorin ist außergewöhnlich. Charaktere, aber vor allem Orte, werden bildlich anschaulich und detailliert beschrieben, wobei auch Farben in verschiedensten Nuancen sehr oft vorkommen. Die Story an sich klingt jetzt von sich aus nicht überaus spannend, allerdings interessieren mich Bücher über Abenteuer und verbrogene Tierarten, v.a. wenn dann auch noch ein wahrer Kern an der Geschichte ist und man daraus auch Wissen erwerben kann. Ja und damit ist das Buch genau das richtige für mich gewesen. Aber es ist noch viel mehr, denn es bietet neben Spannung und Wissensvermittlung auch hervorragende Unterhaltung. Die beiden Hauptprotagonistinnen sind hervorragend gewählt und müssen einem trotz ihrer Fehler einfach ans Herz wachsen. Auch Humor hat das Buch ausreichend zu bieten; aber eben gerade durch die Ernsthaftigkeit wachsen einem die beiden Hauptcharaktere langsam aber stetig ans Herz. Dass die Expedition in dieser Form gelingt, kann man sich eigentlich als Leser zu Beginn kaum vorstellen und doch wächst hier mehr als eine Freundschaft heran. Das Ende ist etwas traurig, aber gibt auf Hoffnung und kam - wie einiges in dem Roman - doch unerwartet. Einziger Wehrmutstropfen: Mich als Leser hätte interessiert, warum sich Margerys Vater das Leben nahm und was seine Worte zu bedeuten hatten. Fazit: Unterhaltsam, spannend, berührend und wendungsreich. 5 von 5 Sternen

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