Sabine Weise
Das Cover Selten fällt es mir schwer ein Cover zu beschreiben und zu bewerten. Bei dem Buch „Der Münchner Parkhausmord“ fällt es mir sehr schwer. Abgebildet ist hier ein Parkhausdeck, ob es das Richtige ist vom Originalschauplatz kann ich nicht beurteilen. In Verbindung mit dem Buchtitel, der in blau und roten Lettern, dem Untertitel und dem Namen des Autors ,beide in schwarz gedruckt, wirkt das gesamte Cover auf mich sachlich neutral und nichtssagend. Da mich aber der Titel und der Klappentext neugierig machten freute ich mich auf das Buch. Klappentext Im Jahre 2006 wurde die schwerreiche Millionärin Charlotte Böhringer in ihrer Penthousewohnung über ihrem Parkhaus in München erschlagen. Ihr Lieblingsneffe wurde nach einem spektakulären Indizienprozess wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Selten hat ein Urteil so viel Unfrieden ausgelöst wie dieses. Bei der Urteilsverkündung kam es zu regelrechten Tumulten im Gerichtssaal: Freunde und Angehörige protestierten lautstark gegen das Urteil. Bis heute ist ein Unterstützerkreis aus Freunden und Verwandten des Täters von dessen Unschuld überzeugt. Doch eine Seite muss sich irren. Um herauszufinden, wie es zu diesen konträren Standpunkten kommen konnte, hat sich der Autor noch einmal auf intensive Spurensuche begeben und er kommt zum Schluss: Auf beiden Seiten werden Sachen, die nicht richtig passen, passend gemacht. Nach der Lektüre des Buches sollten sich die Leser und Leserinnen ein fundiertes Urteil über den Fall bilden können. Meine Meinung Daniel Reinhard hat das Buch „ Der Münchner Parkhausmord – Ein spektakulärer und umstrittener Indizienprozess“ geschrieben. Erschienen ist es im Oktober 2018 bei BoD. Hierbei handelt es sich nicht um einen Roman, sondern um ein Sachbuch, welches sich mit dem Mord an Charlotte Böhringer im Jahre 2006 beschäftigt. Aufgebaut ist das Buch in 7 Kapitel, anfangend mit einem Vorwort. Es folgen dann : „Die Zeit vor der Tat“, „Die Tat“, „Die Zeit nach der Tat und der Prozess“, „ Die Indizien“, „Die Diebstähle“, „Der polygrafische Test“ und „Fazit – eine Synthese“. Diesen Aufbau finde ich sehr hilfreich, denn so kann man sich das ganze erst mal wieder gut ins Gedächtnis rufen, denn immerhin liegt die Tat nun ja 12 Jahre zurück. Ebenfalls können sich Leser damit auseinander setzen , die bisher nichts von der Tat wussten. Der Autor hat das Buch sehr sachlich geschrieben. Die Wortwahl ist sehr verständlich und man kann das Buch sehr gut und einfach lesen, da der Autor es so geschrieben hat das man als Laie/als Interessent folgen kann. Die Personen und die Handlungsorte sind alle sehr gut beschrieben, so das man als Leser sich gut ein eigenes Bild machen kann. Inhaltlich wird alles beschrieben was für die Tat und den Prozess wichtig ist, dabei bleibt der Schweizer Daniel Reinhardt immer sachlich und unvoreingenommen. Das Motiv und die Indizien die gegen den Verurteilten sprechen, stechen klar heraus und es spricht alles gegen ihn. Im Verlauf wird aber auch deutlich das auf allen Seiten Unklarheiten herrschte, das Fehler passiert sind. So das man mit Sicherheit nicht sagen kann ob der Verurteilte tatsächlich der Täter war. Ich konnte den Ausführungen und Argumentationen des Autors gut folgen. Während des ganzen Buches hatte ich den Eindruck das Daniel Reinhard hier den vorliegenden Fall nicht nur gut recherchiert hat , sondern sich auch noch mal ein eigenes Bild davon gemacht. Nur eins bleibt weiterhin im Unklaren, die Wahrheit – denn die kennt nur der Täter. Fazit „ Der Münchner Parkhausmord“ von Daniel Reinhard ist ein gut recherchiertes Sachbuch. Der Autor hat unvoreingenommen alles geschildert, beginnend vor der Tat mit zum Prozessende. Mir hat diese Art des Buches sehr gut gefallen und ich kann es nur weiter empfehlen. 5 von 5 Punkten dafür.