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Harakiri

Posted on 27.7.2025

Hanna reist mit ihrer Tochter Katie auf die Insel Borkum. Sie arbeitet an einem Zeitungsartikel über die Schicksale der Verschickungskinder in den 1960er Jahren. Auch ihre Mutter war eins dieser Kinder und Hanna will die Hintergründe dieser Heime erforschen. Doch was sie dann entdeckt, hätte sie sich niemals ausmalen können. Ein erschütternder Roman. Besonders die Schilderungen von Sabine und die des Tagebuches haben es in sich. Und die Autorin weiß, wovon sie schreibt, waren doch ihre Geschwister auch Verschickungskinder. Ich habe zum ersten Mal von diesen Kindern gehört und war geschockt. Sicher war es nicht überall so, aber viele Kinder mussten wohl wirklich einiges durchmachen. Wie gut, dass sie eine Stimme bekommen. Die Tatsachen sind geschickt in eine Romanhandlung eingewoben und auch der Roman hat es in sich. Denn was Hanna hier aufdeckt, ist ganz schön heavy, wenngleich der Roman auch ohne den Paukenschlag am Ende gut funktioniert hätte. Völler schreibt gewohnt flüssig und anschaulich und ihre Charaktere haben Hand und Fuß und man kann sich gut mit ihnen identifizieren. Fazit: ein sehr bewegendes Buch, das noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

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