gagiju
Zuerst das Positive: Der Sprecher hat mir sehr gut gefallen, das ist bei Hörbüchern bei mir ein wichtiges Kriterium. Allerdings habe ich die bisherigen Montalbano Bücher immer gelesen und nicht gehört. Beim Hören bin ich doch mit den vielen Namen ins Schleudern gekommen, dies obwohl mir Italienisch nicht unvertraut ist. Ich habe immer wieder gemerkt, dass ich mich frage "Wer war DAS jetzt wieder?", und Nachlesen ist beim Hörbuch halt schwierig. Dankbar war ich deshalb für die gedankliche Zusammenfassung von Montalbanos Überlegungen in der Mitte. Generell hat mich die Geschichte aber nicht gepackt. Die Gespräche zwischen Montalbano und seinem Autor finde ich recht schräg, wobei ich schräg nicht schlimm finde. Aber sie bremsen die Story eher aus, wie ich finde, und sie waren gegen Ende auch zu häufig. Wobei der Aspekt, dass Autor und Hauptfigur einer Romanserie sich "satt bekommen" und darüber auch traurig sind und darüber "reden", schon auch einen interessanten Aspekt bietet, das ist nicht von der Hand zu weisen. Es tut mir auch richtig leid um den Commissario, der sich in seinem letzten Fall so verdröselt. An irgendeiner Stelle wird ja gesagt "Wir – der Kommissar und der Autor - sind uns offensichtlich einander überdrüssig geworden" - ja, und das ist es, was rüber kommt. Aber hätte man da wirklich ein ganzes Buch draus machen müssen? Die Story selbst habe ich mehr verwirrend als spannend empfunden. Sehr schade - Andrea Camilleri kann es doch wirklich besser, wie er in den Vorgängerbänden bewiesen hat, die ich - nicht alle, aber doch einige - mit großem Vergnügen gelesen habe. Tut mir wirklich leid, aber das war für mich kein literarischer Genuss.