
dajobama
Happiness Falls – Angie Kim Eugene ist ein autistischer und stummer Vierzehnjähriger, der von einem Ausflug mit seinem Vater alleine zurückkommt. Der Vater bleibt verschwunden. Eine umfangreiche Suche beginnt und der Einzige, der weiß, was mit seinem Vater passiert ist, ist Eugene, der sich seiner Familie nicht mitteilen kann und unversehens selbst ins Fadenkreuz der Ermittlungen gerät. Ein unheimlich spannendes Setting, gerade wegen der Behinderung Eugenes und dem Umgang seiner Mitmenschen damit. Der Roman greift wahnsinnig viele grundsätzliche Fragen auf bezüglich Philosophie, Bedeutung von Sprache, Wert eines Menschen etc. pp. – zu viele. Viel zu viele. Dieses Buch hat weit über 500 Seiten. Die Geschichte hätte gut und gerne auch in weniger als 300 Seiten erzählt werden können, würde sie sich nicht immer wieder in Nebensächlichen oder (durchaus interessanten) Hintergründen verheddern. Ich-Erzählerin ist die zwanzigjährige Schwester Eugenes, Mia. Eine sehr kluge junge Frau, die allerdings stark zur Geschwätzigkeit neigt und irgendwann auch etwas nervtötend wird. Auch greift sie ständig in ihrer Erzählung voraus („da wussten wir noch nicht…“, „wenn wir nur geahnt hätten,…“, „das sollte sich als Fehler herausstellen“). Wechselnde Perspektiven durch mehrere Erzähler hätten mir hier besser gefallen. Der Vermisstenfall an sich bleibt spannend und vor allen Dingen auch die Entwicklungen in der Kommunikation mit stummen Kindern fand ich faszinierend. Der Erzählstil konnte mich jedoch so gar nicht überzeugen. Schade. 3 Sterne.