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herbstrose

Posted on 24.7.2025

Die heilende Kraft der Natur Eleni war fünf Jahre alt als sie zu ihren Großeltern in die Bretagne kam, wo sie von nun an bei ihnen im Haus zwischen Wald und Ozean leben sollte. Jetzt ist sie fünfundzwanzig und lebt alleine dort, denn ihre Großeltern sind inzwischen verstorben. Seit ihrem Tod hat sie eine tiefe Depression heimgesucht, sie meidet Menschen und geht nur noch nachts aus dem Haus. Bei einem ihrer nächtlichen Ausflüge ans Meer trifft sie dort auf Théo, der ihr aus einer misslichen Lage behilflich ist. Ihm kann sie sich öffnen und bald zieht er zu ihr ins Haus am Wald. Sie verleben eine glückliche Zeit, bis Théo plötzlich stirbt. Sie trauert tief, die Depression kommt mit Macht zurück und Eleni geht nicht mehr aus dem Haus – bis sie eines Tages einen Topf mit einer Sommeranemone und einen Brief mit Pflegeanleitung vor ihrer Haustür findet. Es bleibt nicht dabei, weitere Pflanzen und Briefe folgen. Ihre Neugierde ist geweckt, wer ist der geheimnisvolle Absender? … Avril Maury ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Sie lebt nah am Meer, wo sie Inspiration für ihre Geschichten sammelt. Wenn sie nicht schreibt, widmet sie sich liebevoll der Pflege ihres Gartens. (Ullstein-Verlag) Aufgrund des Titels, des schönen Covers und des interessanten Klappentextes erwartete ich eine emotionale Sommergeschichte. Leider wurde ich enttäuscht, ich fand die Geschichte banal und des einfachen Schreibstils wegen eher für Jugendliche geeignet. Zwar ist die Landschaft der Bretagne, das Meer bei Sonnenschein und Sturm, das Haus der Großeltern und die Blütenbracht in deren Garten sehr schön beschrieben, aber das reicht m. E. für ein gutes Buch nicht aus. Das Benehmen und Verhalten der Protagonistin Eleni, die immerhin beinahe 30 Jahre alt ist, fand ich sehr seltsam und konnte ihre Handlungen nicht nachvollziehen. Die Geschichte wirkt teilweise arg konstruiert, es gibt viele Wiederholungen und das Ende ist vorhersehbar. Dass Eleni unter wiederkehrenden Depressionen leidet wurde nie erwähnt und einfach so abgetan. Dass ein paar Nachrichten und Blumen einen Menschen aus diesem Tief herausholen können, ist doch mehr als unwahrscheinlich. Der ständige Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit macht die Geschichte auch nicht interessanter und erschwert nur das Lesen. Fazit: Mag für sehr junge Menschen vielleicht ganz interessant sein, mein Geschmack war es nicht.

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