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feliz

Posted on 19.7.2025

Das Cover des Buches ist recht gelungen. Ich mag die Darstellung des aufgewühlten Wassers unter den Klippen, weil es zum einen perfekt zum Setting passt und zum anderen ein schönes Sommerbuch verspricht. Allerdings sticht es nicht besonders aus der Masse heraus und ich bin mir nicht sicher, ob ich es in der Buchhandlung in die Hand genommen hätte. Die Story als solche hat mich durchaus gereizt: Als Sutton für ihr drittes Jahr als Malibu Lifeguard zurückkehrt, ist alles anders. Erstmals ist auch ihre beste Freundin Layla Teil des Teams und Sutton will das, was im letzten Jahr passiert ist, zwischen hartem Training und wilden Partys vergessen. Doch als ein Wasserrohrbruch dazu führt, dass Sutton notgedrungen bei dem Rettungsschwimmer Ben einziehen muss, fällt ihr das plötzlich schwer, denn er ist unmittelbar mit ihrem Geheimnis verbunden. Obwohl Ben zudem Laylas Ex ist, der ihr ihr Herz gebrochen hat, kommen sie einander immer näher, bis sich die Ereignisse plötzlich überschlagen und auch Suttons Vergangenheit wieder aufgewühlt wird. Ich habe mich bei diesem Buch sehr auf ein sommerliches Setting an den Stränden Malibus in Kombination mit etwas Geheimnis und Liebesgeschichte gefreut, leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht so ganz erfüllen. Dabei ist der Schreibstil durchaus gut. Ich brauchte zwar ein bisschen, um so richtig in die Geschichte zu finden, aber danach konnte ich dann durchaus gut in einem Zug durchlesen. Mein Problem war eher, dass ich mich auf ein bestimmtes Setting gefreut habe und das nur ganz am Anfang wirklich eingefangen wurde. Ich hatte mich wirklich darüber zu lesen, wie die Rettungsschwimmer arbeiten, wie sie als Team zusammenwachsen und eben auch wie hart die Einsätze mitunter sein könne. Das spielt aber in meiner Wahrnehmung eine erstaunlich kleine Rolle in der Geschichte, obwohl nahezu alle handelnden Personen Lifeguards sind. Man erlebt gefühlt zwei Einsätze mit und der Rest der Handlung kreist vor allem um Ben und Suttons Beziehung. Das fand ich ein bisschen schade, dabei geht mir gar nicht darum, dass es immer dramatische Momente geben muss, bei denen es um Leben und Tod geht, dass das nicht einen Großteil des Alltags ausmacht, ist mir auch bewusst. Aber genau von diesem Alltag hätte ich gerne mehr gesehen. Egal ob es um Patrouillen am Strand, Aufsicht in den Türmen oder Versammlungen im Hauptquartier handelt. Ich hatte immer das Gefühl, als würde ich davon hören, es aber nicht wirklich miterleben. Das führt auch dazu, dass die Nebencharaktere kaum kennengelernt habe. Klar fand ich Jackson ganz unterhaltsam, aber er kam oft mehr in Bens Gedanken vor, als dass ich ihn wirklich treffen konnte. Ähnlich ging es mir mit Layla. Sutton erklärt immer wieder, wie gut sie befreundet sind, aber man merkt das während des Lesens nicht so richtig, weil Sutton sich entweder wegen der Ereignisse von vor einem Jahr vor ihr zurückzieht oder weil sie Gefühle für Ben hat. Ich hatte nie das Gefühl, Layla richtig kennenlernen zu können und konnte deswegen auch nur theoretisch verstehen, warum Ben eigentlich tabu für Sutton sein sollte. Ich dachte auch recht lange, dass die beiden nicht wirklich zusammen waren, sondern zwar viel Zeit miteinander verbracht haben und da auch mehr war, aber dass sie ein richtiges Paar waren, kam erst recht spät in einem Gespräch zur Sprache, was mich dann doch leicht irritiert hat. Hier hätte ich es einfach besser gefunden, wenn Sutton ehrlich gewesen wäre. Sie kennt ihre Freundin schon ewig, aber sie sprechen beide nie so richtig miteinander. Ich hatte oft den Eindruck, dass sie sich lediglich flüchtig kennen, aber nicht, dass sie schon lange beste Freundinnen sind. Ich hatte immer ein bisschen das Gefühl, ein Beobachter der Charaktere zu sein. Eine Person, die neben ihnen steht, aber nicht alles mitbekommt und wenn, dann nur in kleinen Häppchen, die immer wieder neu zusammengesetzt werden. Die Handlung hat mich leider auch nicht so richtig gefesselt. Ich habe mir das, was im letzten Jahr passiert ist, schon vorher grob zusammengereimt. Natürlich wusste ich nicht alle Einzelheiten, aber zumindest einen großen Teil habe ich mir so ähnlich gedacht. Das hat deswegen nicht unbedingt dazu geführt, dass mich die Geschichte komplett gefesselt hat, da war der Sturz von den Klippen und das unbekannte Tagebuch schon deutlich spannender. Mir ist bewusst, dass das alles zusammenhängt, aber es wird für meine Begriffe trotzdem viel zu wenig thematisiert. Das wird natürlich bei Layla und Jacksons Geschichte noch einmal eine größere Rolle spielen, aber mich hat es eher enttäuscht, dass es nicht mehr Entwicklung in der Hinsicht gab, selbst wenn dies dann im nächsten Ban vertieft wird. Alles in allem hätte ich das Buch besonders wegen des Settings gerne richtig gut gefunden, aber leider konnte es mich nicht so richtig überzeugen. Ich mochte die Charaktere, aber hatte nie das Gefühl, sie wirklich kennenlernen zu können. Außerdem konnte mich die Story nie so fesseln, wie ich es zu Beginn gehofft hatte. Ich denke, ich werde dennoch den zweiten Band lesen, weil ich trotzdem wissen will, was genau jetzt an den Klippen passiert ist und was Jackson damit zu tun hat (oder auch nicht).

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