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ele95

Posted on 17.7.2025

Ihr habt es gut, ihr habt ja mich. Humoristischer Roman von Renate Bergmann alias Torsten Rhode, 254 Seiten, ein Ullstein-Taschenbuch. Die Online-Omi lässt sich wählen. Im 21. Buch erzählt Renate Bergmann von ihrer Kandidatur zur Gemeinderätin. Stefans Schwiegermutter hat sich beide Arme gebrochen, deshalb muss Ariane im Sanitärgeschäft und auch im Haushalt ihres Vaters einspringen, tatkräftig wie die Leser die Online-Omi kennen, kümmert sie sich um ihren Neffen Stefan und die beiden Mädchen. Dazu zieht sie ins Brandenburgische, sie entdeckt, dass es auf dem Lande, nicht nur Friede Freude Eierkuchen gibt. Ein Dorn im Auge ist ihr besonders Bürgermeister Brummer, nach dessen Pfeife in Spreeweide schon jahrelang getanzt wird. Renate merkt, dass es für den Ort und die Bewohner Einiges zu verbessern gibt, das will sie als Gemeinderätin anpacken und stellt sich zur Wahl. Das Buch teilt sich in übersichtliche Kapitel in idealer Leselänge, die mit einem, den Inhalt zusammenfassenden Titel versehen sind. Die Story ist flüssig, voller Humor und ist im Ich-Stil aus der Sicht der Protagonistin geschrieben. Besonders gut gefallen haben mir wie in jedem Band, die Wortneuschöpfungen von Renate. Mit Fäßbock, Finstergramm und Wickipeter kennt sie sich aus. Auf ihrem Läptop ein Abdät machen kein Problem, den Renate ist „muttitaskingfähig“. Da ich alle Renate Bücher kenne, benutze ich gerne mal aus Spaß die Wortneuschöpfungen der Protagonistin. Immer wieder musste ich schmunzeln oder habe laut gelacht. Die Situationskomik war manchmal nicht zu überbieten. Renate ist wirklich eine Nummer. Die gutgemeinten Ratschläge aus ihrem Erfahrungsschatz, sind manchmal sogar hilfreich. Ich wohne auch auf dem Land und auch in unserer Gemeinde gibt es politische Seilschaften, Vetternwirtschaft und langjährige Bürgermeister, die nicht angezweifelt werden. Ich habe mich köstlich darüber amüsiert und viele Parallelen ziehen können. Aber Renate lässt sich nicht unterkriegen, macht seriösen Wahlkampf und verbessert, die Situation der Dorfgemeinschaft mit guten Ideen und tatkräftigen Aktionen, schon im Vorfeld. In diesem Band ist auch Spannung vorhanden, denn ob es Renate geschafft hat, das erfährt der Leser erst ganz am Ende. Die Charaktere sind hauptsächlich stark überzeichnet. Das macht sie aber hier charmant, keiner mag auf Ilse und Kurt mit dem Koyota oder auf Gertrud und Gunter mit Norbert verzichten. Tatkräftig unterstützen sie die Kandidatin, und Renate lächelt bald von den Plakaten, im schicken Blazer aber ohne Raute, denn Renate weiß, wie der Hase läuft. Es war wieder ganz toll mit der resoluten Oma und ich hoffe, dass es bald wieder etwas Neues von Renate zu lesen gibt. Ein rundherum gelungener neuer Band, ich werde nicht müde immer weiter zu lesen. Das Schöne daran ist, die Bücher müssen nicht in Reihenfolge gelesen werden. Eine Leseempfehlung an alle die gerne beim Lesen schmunzeln, oder sogar lachen. Ich vergebe 5 Sterne.

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