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fernweh_nach_zamonien

Posted on 16.7.2025

Knifflige und unterhaltsame Comic-Detektivgeschichte. Farbenfrohe Wimmelbilder und abschließender Infoteil: Krimi und Kunst! Inhalt: Endlich! Der erste Tag im wohlverdienten Ruhestand! Nachdem Stanley bei der Kriminalpolizei aufgehört hat, wollte er sich eigentlich nur noch mit dem Lösen seines 1000-teiligen Puzzles beschäftigen ... nicht jedoch mit dem Lösen kniffliger Kriminalfälle. Als ihn jedoch ein Hilferuf der Museumsdirektorin Rosenbaum erreicht, kann er gar nicht anders: Der mysteriöse Einbruch im städtischen Museum von Narlybone will aufgeklärt werden! Doch plötzlich steht Detektiv Stanley selbst unter Verdacht ... Wird es ihm gelingen, seine Unschuld zu beweisen? Altersempfehlung: etwa ab 7 Jahre Illustrationen: Das Abenteuer wurde von Erica Harrison liebevoll und farbenfroh illustriert. Die großformatigen - zumeist ganzseitigen - Zeichnungen gleichen Wimmelbildern. Detailliert, aber nicht überladen. Ein sehr gelungener Übergang vom Bilderbuch zum Comic. Es ist mächtig viel los und es lohnt sich, einen zweiten Blick zu riskieren. Detektivischer Spürsinn ist gefragt, denn es verstecken sich dort auch Hinweise. Da der Tatort ein Museum ist und sich dort zahlreiche Kunstobjekte tummeln, sollte auch hier genau beobachtet werden. Dialoge sind in Sprechblasen dargestellt, während der Erzählpart sich harmonisch in die Zeichnungen einfügt. Die Gestaltung der Tierischen Charaktere - egal ob Hund, Eichhörnchen, Gepard oder Nashorn - ist detailliert und weist menschliche Züge auf. Besonders die Gestaltung von Detektiv Stanley im typischem Detektiv-Outfit und mit Lupe ist klasse. Mein Eindruck: Die Detektivgeschichte von Hannah Tunnicliffe ist zunächst kurz und übersichtlich gehalten. Auch die Dialoge bleiben knapp, wobei der Erzählpart den größten Teil einnimmt. Die Schriftgröße ist angenehm. Der Hauptcharakter wird kurz beschrieben und mit viel Humor werden seine Motivation und Ehrgeiz geschildert. Stanley ist ungewöhnlich gelassen und lässt sich durch Nichts aus der Ruhe bringen. Im Museum angekommen und inmitten völliger Verwüstung der Kunstausstellung können Lesende prima mitraten. Bis zu diesem Punkt hätte ich 5 von 5 Detektivmützen vergeben. Doch plötzlich und sehr sprunghaft wendet sich die Situation und Detektiv Stanley steht selbst unter Verdacht. Es hagelt Vorwürfe und herablassende, unnötige Beleidigungen (vom ehemaligen Kollegen) und der eigentliche Held der Geschichte sitzt grübelnd im gestreiften Outfit in einer Gefängniszelle. Das ganze Timing der Geschichte ist etwas holprig. Die Auflösung (in echter Krimi-Manier am Tatort vor versammeltem Publikum) ist sehr detailliert, fast schon langatmig. Ganz abwegig ist sie nicht, doch werden die wenigsten Lesenden von alleine darauf kommen. Abschließend es gibt Wissenswertes über das Vorbild des Künstlers zu erfahren: die Kunstausstellung der Ziege Zieg Mondrian ist den Werken des niederländischen Malers Piet Mondrian nachempfunden. Zu seinen bekanntesten Ölgemälden zählt "Komposition II" farbige Blöcke in weiß, rot, gelb und blau, unterteilt durch dicke schwarze Linien. Fazit: 3,5 von 5 Detektivmützen! Insgesamt ein unterhaltsames und lustiges - wenn auch zu sprunghaftes - Detektivabenteuer! Großformatige Wimmelbilder laden zum Entdecken ein und geben Hinweise. Wer mag kann Mitraten, kommt aber gegen die Cleverness des liebenswerten Hobbydetektivs Stanley kaum an. ... Rezensiertes Buch: "Detektiv Stanley und das Geheimnis im Museum" aus dem Jahr 2025

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