
meinnameistmensch
Das Buch "Die verlorenen Kinder vom Fjord" beschäftigt sich mit einem der dunkelsten Kapitel der NS Zeit: Den Lebensborn Heimen, deren Ziel darin bestand die Zahl "reinrassiger arischer" Kinder zu erhöhen und so zukünftig neue Soldaten für das NS-Regime heranzuziehen. Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht die junge Norwegerin Laila, die in Narvik in Norwegen lebt, sich in den Wehrmachtssoldaten Josef verliebt und ein Kind von ihm bekommt. Von der Familie als Verräterin verstoßen, ohne Partner, da Josef an der Ostfront ist, erscheint ein Lebensborn Heim als eine gute Möglichkeit ihr Kind zu gebären, doch bald muss sie feststellen, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht und die Umgangsmethoden mit den Müttern und Babys sehr brutal sind. Wird es trotzdem eine Zukunft für sie und ihr Kind und eventuell auch den Vater des Kindes geben? Die Autorin Helen Parusel widmet sich mit diesem Buch einem Thema, das sehr lange tabuisiert war und in Norwegen totgeschwiegen wurde. Erst 1998 entschuldigte sich der norwegische Ministerpräsident Kjell Magne Bondevik für die Verfolgung und Diskriminierung der Frauen und Kinder, die sich mit Deutschen einließen bzw. aus solchen Verbindungen entstanden, 53 Jahr nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Schreibweise des Buches ist lebendig, spannend und gefühlvoll und im Hörbuch wird der Text von Lea Roser kongenial umgesetzt. Von mir eine klare Empfehlung für dieses Buch.