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bluetenzeilen

Posted on 10.7.2025

Inhalt: Wir sammeln gebrochene Herzen – gib uns einen Gegenstand deiner verflossenen Liebe und lass sie endlich los! Als Juna eine Zeichnung im Museum of Broken Hearts abgibt, hofft sie auf das Versprechen des Museums: Wer einen Gegenstand seiner verflossenen Liebe dalässt, wird sich von der Person lösen können. Perfekt! Denn Link ist nicht nur Junas bester Freund, sondern auch der ihres Bruders, und Juna muss dringend mit diesem Kuss, ihren Gefühlen und dem Bild abschließen, das Link von ihr gezeichnet hat. Um ihre Freundschaft nicht zu gefährden, geht sie dem Tattooartist aus dem Weg. Doch selbst in den kurzen Momenten, in denen sie sich sehen, ist das Feuer zwischen ihnen kaum zu bändigen – egal, wie sehr sie sich bemühen, die Grenzen ihrer Beziehung zu wahren… Meinung: Dieses Buch wird euer Herz stehlen! Aus meiner Perspektive macht der Titel optisch so unglaublich viel her. Ich liebe das detailreiche Cover, das die beiden Protagonisten Juna und Link einfach perfekt im Museum einfängt. Was mir besonders gut gefällt, sind die ausgestellten Stücke, mit denen Menschen gebrochene Herzen verbinden. Vor allem, da sich diese Geschichten auch vor jedem Kapitel noch einmal aufgreifen. Durch die Farben entsteht ein richtig hübsches Gesamtbild, das durch den Farbschnitt abgerundet wird. Darüber hinaus ist aber auch die Innengestaltung ein absolutes Highlight, mit den vielen Grafiken, Elementen und kleinen Besonderheiten. Ingesamt wäre das Buch ehrlicherweise nur aufgrund der Gestaltung direkt bei mir eingezogen. Denn wer kann schon einer wundervollen Optik wiederstehen? Den Schreibstil von Julia Niederstraßer hingegen würde ich als sehr authentisch, einnehmend und locker beschreiben. Man kann sich als Leser*in auf jeden Fall perfekt in die Gedankenwelten der beiden hineinversetzen. Was natürlich auch an den wechselnden Sichtweisen liegt, aus denen die Geschichte erzählt wird und die mir richtig gut gefallen haben. Wobei ich anfänglich ehrlich gestehen muss, dass ich kurz überrumpelt war vom Einstieg. Doch mit der Zeit verstand ich mehr und mehr die Hintergründe und Zusammenhänge, warum die Geschichte genau mit diesem Beginn gestartet ist. Juna ist dabei eine tolle Protagonistin, die manchmal ein wenig zurückhaltend, dennoch total greifbar wirkt. Mit ihrer Skoliose konnte ich mich selbst gut identifizieren, auch wenn die beschriebenen Schmerzen und dass sie immer wieder deshalb komisch angesehen wird, mir sehr leid taten für sie. Denn das hat wirklich niemand verdient. Ich fand jedoch auch, dass sie mit der Zeit mehr und mehr für das einsteht, was sie will und das sie Link gegenüber auch ihre wahren Gefühle offenbart. Denn auch wenn die beiden eigentlich das gleiche wollen, ist die Kommunikation doch oftmals auch ein Problem und die beiden sprechen sich zum Glück ab einem bestimmten Punkt auch aus. Auf der anderen Seite war da Link, der als Artist einen fürsorglichen Charakter hatte, auch wenn man ihm das vielleicht nicht immer ansah. Er fühlt sich auf jeden Fall auch zu seiner besten Freundin hingezogen, dennoch stößt er sie auch oft von sich, denn die Angst ist schlussendlich für ihn doch auch ein treuer Begleiter. Als Juna dann die Zeichnung von ihm im Museum abgibt, nimmt die Geschichte ihren Lauf und die beiden finden sich zwischen einer Freundschaft, die sie nicht verlieren wollen, Junas Bruder, der einer Beziehung der beiden eher kritisch gegenübersteht und dem Leben gefangen. So hält die Handlung wirklich einiges bereit und ich habe es total genossen, die Liebesgeschichte der beiden zu lesen. Manchmal konnte ich nicht alles so genau greifen, dennoch war das Buch auch einmal etwas ganz anderes. Die Geschichte ist ansonsten aber auf jeden Fall sehr realistisch gezeichnet und gefiel mir mit dem Setting in Kiel auch richtig gut. Denn das Setting hat irgendwie total gut zu den Protagonisten gepasst. Besonders die Idee mit dem Museum of Broken Hearts ist mir dabei jedoch im Kopf hängen geblieben, denn umso mehr Geschichten wir als Leser von jedem Kapitel erhalten, um so mehr offenbaren sich die Hintergründe hinter den einzelnen Gegenständen, die so vielen Menschen etwas bedeutet haben. Einfach eine richtig tolle Idee. Wer eine sehr besondere Geschichte mit deutschem Setting lesen will, der sollte sich diesen Auftakt meiner Meinung nach auf jeden Fall einmal näher ansehen. Umso mehr freue ich mich jetzt jedoch auch schon auf die Folgebände, die bald erscheinen werden und mit denen man zurückreisen kann, ins Museum of Broken Hearts! Denn ich bin mir sicher, auch diese Bände werden mich sehr wahrscheinlich begeistern können.

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