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kikiii04

Posted on 10.7.2025

Eines gleich vorweg: Ich bin überhaupt nicht der Typ für Romantic Suspense. Für alles, was mit Kriminalität und Thrill zu tun hat, sind meine Nerven zu schwach. Und doch – INDIGO RIDGE hat mit seinem Kleinstadt-Charme und der großen Eden-Familie einen Nerv bei mir getroffen und ich musste das Buch einfach lesen. Was definitiv die richtige Entscheidung war. In der Geschichte geht es um Winn, die gerade erst nach Quincy gezogen ist, eine Kleinstadt in Montana, wo sie den Posten als Polizeichefin ergattern konnte. Winn ist ehrgeizig, mutig und hat ein einzigartiges Gespür für ihren Job. Zusammen mit ihrem verwundeten Herzen war sie ein rundum authentischer, sympathischer Charakter für mich. Doch Quincy macht es der jungen Frau nicht leicht. Ihr Team zweifelt ihre Kompetenz an und die Gerüchteküche brodelt. Als dann auch noch eine junge Frau Suizid begeht und Winn das unausgesprochene Tabu bricht, Nachforschungen zu den vielen Suiziden in Quincy anzustellen, beginnt Winn an sich selbst zu zweifeln. Und dann ist da auch noch Griffin, Winns One-Night-Stand vom ersten Abend in der Stadt. Griffin ist der älteste Sohn der Eden-Familie und nicht nur hot as f*ck, sondern ein unfassbar loyaler Fels in der Brandung. Ich mochte Griffin unglaublich gerne – und das nicht nur, weil er sowohl als Cowboy als auch als Businessman eine gute Figur macht. Griffin hat einfach einen tollen Charakter. Er ist so temperamentvoll wie liebevoll, scheut keinen Konflikt und verhält sich in Konfliktsituationen sehr respektvoll. Auch die restliche Familie Eden hat mich von sich überzeugt, weil alle so liebevoll sind. Die Kleinstadt hingegen zeigt eher einen rauen Charme. Ich fand es spannend zu sehen, wie die Autorin Quincy nicht so perfekt und wunderbar erscheinen ließ, wie es in Kleinstadt-Romances oft der Fall ist. In Quincy gibt es ebenso sympathische wie unsympathische Leute wie in der Realität und die Stadt hat definitiv ihre Abgründe. Dadurch entsteht bei Lesen ein ganz einzigartiges Gefühl zwischen Wohlfühlen und dunklen Geheimnissen. Vermutlich ist das auch der Hauptgrund für die immense Sogwirkung, die diese Geschichte auf mich ausgewirkt hat. Und das, obwohl das Tempo der Handlung gemächlich ist – sowohl in der ruhigen Lovestory als auch im Suspense-Handlungsstrang. Wer großes Drama, konfliktreiche Probleme und Nervenkitzel sucht ist hier nicht an der richtigen Adresse. Aber wer Kleinstadt-Romances im Stil von Piper Rayne gerne liest und zugleich dieses gewisse Etwas, die Würze, die besondere Nuance sucht, wird INDIGO RIDGE lieben. Anfangs dachte ich noch, selbst wenn ich dieses Buch wirklich so gerne lesen würde, wie der Hype verspricht, würde mich das Suspense-Element doch nicht unbedingt für die weitere Reihe begeistern. Aber im Gegenteil. Dieser Handlungsstrang hat selbst mich, als Krimi-Allergikerin abgeholt und mitgerissen, fasziniert und begeistert. Ich habe mitgerätselt und war mir sicher, auf der richtigen Spur zu sein. Nur, dass Devney Perry kurz vor der Auflösung doch nochmal einen Schlenker macht, das hatte ich dann doch nicht erwartet. Was für ein Unterhaltungswert! Und ja, irgendwie macht diese Geschichte süchtig und nun freue ich mich riesig auf all die anderen Bände! Mein Fazit: Bei diesem Buch kann ich den Hype wirklich, wirklich verstehen und spreche eine große Leseempfehlung aus. Der Roman ist ein wirkliches Highlight unter den Smalltown-Romances durch seine perfekte Mischung aus Wohlfühl-Lovestory und seichter Spannung. Ich ziehe von den vollen 5 Sternen allerdings einen halben Stern ab, da ich finde, dass die Geschichte mit etwas weniger Seiten ebenso gut funktioniert hätte und mir die Ermittlungsangelegenheit nicht komplett genau und durchdacht erschien.

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