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Annabell95

Posted on 2.7.2025

Das Leben von Jula Ansorge wird plötzlich nochmal komplett auf den Kopf gestellt. Ihre, eigentlich, dementkranke Mutter steht auf einmal kerngesund vor ihrer Tür, die Demenz war nur vorgespielt. Auch der Phoenetiker Matthias Hegel spielt eine ähnliche Rolle. Doch warum? Noch bevor Jula Antworten auf all ihre Fragen erhält, werden Hegel und ihre Mutter von Terrorristen vergiftet. Sie machen deutlich, dass es noch genau eine Dosis von dem Gegengift gibt. Ist Jula bereit über ihre Grenzen hinaus zu gehen? Wen soll sie mit dem Gegengift retten und wen im Stich lassen? Wie kann die größte Katastrophe noch abgewendet werden? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. "Auris. Puls der Angst" ist der sechste und damit auch der Abschluss der Reihe mit der Podcasterin Jula Ansorge und dem Phoenetiker Matthias Hegel. Bei dieser Reihe empfiehlt es sich wirklich die Bände nacheinander zu lesen, denn hier spielt die private Story von Jula und Matthias eine sehr tragende Rolle. Die Fälle, in denen sie ermitteln, sind quasi nur Nebenstränge. Die Handlung wird geschickt in wechselnden Perspektiven zwischen den einzelnen Protagonisten erzählt. Dadurch erhält man Einblicke in unterschiedliche Sichtweisen und Beweggründe, was die Geschichte noch vielschichtiger und spannender macht. Das Buch ist durchzogen von unerwarteten Wendungen und „Hää-Affekten“, die den Leser immer wieder überraschen und zum Staunen bringen. Diese Überraschungsmomente sorgen dafür, dass man kaum das Buch aus der Hand legen kann. Cliffhänger an den Kapitelenden und kurze Kapitel tragen zusätzlich dazu bei, den Spannungsbogen hochzuhalten und den Lesefluss zu beschleunigen. Das hohe Tempo, innerhalb eines einzigen Tages spielen sich die Ereignisse ab, lässt die Handlung kaum zur Ruhe kommen. Es gibt kaum Luft einmal durchzuatmen, so aneinander sind die Geschehnisse gereiht. Nach dem großen Finale wurde alles schlüssig aufgelöst und alle offenen Fragen aus den Vorgängerbänden beantwortet. Durch die recht bildgewaltige Erzählweise schafft es der Autor hier die verschiedenen Charaktere lebendig und authentisch darzustellen. Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung der Hauptprotagonistin Jula. Sie durchläuft eine beeindruckende Wandlung. Sie wurde von Band zu Band immer mutiger, stärker und selbstbewusster. Ihre Charakterentwicklung macht sie zu einer glaubwürdigen und inspirierenden Figur. Mein Fazit: Auch wenn das Buch recht kurz (nur 282 Seiten) hatte und ich leicht das Gefühl hatte, dass dieser Teil nur noch dazu dagewesen ist, die Reihe zu Ende zu bringen, war es für trotzdem ein genialer Abschluss. Vincent Kliesch schafft es, den Leser durch sein packendes, temporeiches Schreiben in den Bann zu ziehen und ihn bis zur letzten Seite zu fesseln. Ein absolutes Lese-Muss für alle, die auch bereits die Vorgängerbände der Reihe kennen.

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