
Harakiri
Eine Aktentasche wird gestohlen und der Dieb ermordet. Kurz darauf gibt es eine weitere Leiche: ganz weiß angemalt und mit einer Schachfigur im Rachen. Die Polizei ist ratlos und holt Profiler Milo ins Boot. Der findet schnell einen Zusammenhang mit einem Schachspiel. Doch der Täter spielt eindeutig besser. Der Anfang hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Die Story mit dem IPad und dem Serienmörder fand ich klasse. Leider hat sich die Handlung dann ein wenig in die Länge gezogen, weil so viele Personen eingeführt werden mussten. Mit Milo wurde ich das ganze Buch über nicht warm. Seine Vergangenheit und die Gegenwart waren beides nichts, das ihn sympathisch gemacht hätte. Einzig seine Begabung und seine Intelligenz mochte ich sehr gerne. Unerwartete Wendungen und Cliffhanger machen das Buch spannend und halten den Spannungsbogen hoch. Leider nimmt das Privatleben von Milo teils zu viel Raum ein, davon abgesehen, dass ich das Verhalten von Ronja und ihm eh nicht verstanden habe. Die Handlung fand ich sehr gelungen und sehr gut ausgedacht. Die Schreibweise von Seeck ist gewohnt flüssig und teilweise gab es auch solide Ermittlerarbeit und ein paar Zufälle, die die Handlung vorangebracht haben und die ich sehr gut ausgearbeitet fand. Die finnischen Straßennamen hingegen sind wahre Zungenbrecher und unterbrechen den Lesefluss. Fazit: spannender Krimi, mit kleinen Schwächen.