
Petzi_Maus
wird erst gegen Schluss ein Thriller Die New Yorkerin Grace sucht sich ihre Urlaubsorte, um zu entspannen, nach dem Fingerprinzip auf der Landkarte aus und landet diesmal im ruhigen und beschaulichen Wyoming, wo sie über Airbnb ein Zimmer auf der Ranch von Calvin mietet. Leider ist diese Ranch auch total abgekapselt von jeglichem Handynetz oder WLAN. Irgendwann erfährt Grace vom Sheriff, dass eine junge Frau vermisst wird, die angeblich zuvor Gast auf der Ranch war - aber Calvin behauptet, diese sei nie angekommen. Leider war es seeehr lange kein Thriller; mehr als die Hälfte des Buches denkt man, man liest eine New Adult Romanze. Auch das ständige Erwähnen der Angst von Grace macht es nicht zum Thriller, denn diese Angst ist absolut nicht nachvollziehbar. (ja, am Schluss kann man es dann etwas verstehen), denn Calvin verhält sich in keinster Weise so, dass man sich vor ihm fürchten müsste - im Gegenteil, er ist charmant und zuvorkommend. Einzig der mit einem Vorhängeschloss versperrte Keller bringt einen ins Grübeln. Es wird abwechselnd aus Sicht von Grace und Calvin, jeweils in ich-Form, erzählt; dies soll wohl mehr Einblick in deren jeweilige Gedanken- und Gefühlswelt geben, was aber nicht gelungen ist. Die Story geht über 10 Tage, denn so lange verbringt Grace ihren Urlaub dort. WAS sie eigentlich genau vorhatte, erschließt sich mir nicht. Sie hat zwar Bücher mit - aber will sie SO zehn Tage lang ausspannen? Gut, sie ist dann an die Ranch gekettet, weil ihr Auto kaputt ist (wobei ich an ihrer Stelle auch schon längst eine fähige Werkstatt gesucht hätte, anstatt den Bruder von Calvin tagelang dran rumschrauben zu lassen, wo nichts weitergeht). Auch die ständige Wiederholung von Calvin, dass Grace doch soo tolle "blaue, blaue Augen" hat, nervt einen mit der Zeit gewaltig. Erst später wundert man sich über Grace' Verhalten, denn da beginnt sich Calvin unverständlich zu verhalten. Wie wenn die beiden schon eine Beziehung hätten. Das hätte ich an Grace' Stelle doch sofort klargestellt! Klar, wenn man sich anziehend findet, kann man schon mal im Urlaub eine Affäre haben, aber es war doch von Anfang an klar, dass Grace nach ihrem Urlaub wieder nach Hause fährt. Auch die Geschichte um die junge verschwundene Frau, die bei Calvin zu Gast hätte sein sollen aber angeblich nie angekommen ist, ist aus ermittlungstechnischer Sicht nicht gut ausgearbeitet. Denn es gibt keine Hinweise - und warum kommt die Polizei dann immer wieder auf den Hof? Aber macht keine ordentlichen Befragungen bzw. sucht nicht. Erst gegen Ende wird es thrillig. Doch auch absurd und unglaubwürdig. Lobend erwähnen kann ich den mitreißenden Schreibstil, man möchte trotzdem wissen, wo bzw. was genau jetzt die Bedrohung ist. Fazit: Diese Geschichte war leider seeehr lange kein Thriller, sondern eher eine New Adult Romanze. Und das Verhalten der Protagonisten ist oft oft nicht nachvollziehbar und die Auflösung absurd und unglaubwürdig.