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Petzi_Maus

Posted on 24.6.2025

Winterlicher 2. Fall für Paul Schwartzmüller Ein halbes Jahr nach seiner Rückkehr nach Köln reist Paul Schwartzmüller in sein altes Heimatdorf nach Rumänien zurück, um Maia, die ihm nicht aus dem Kopf geht, endlich wieder zu sehen. Doch seine Enttäuschung ist riesengroß, denn Maia ist mit Petre verheiratet, der neu im Dorf ist. Als dieser dann kurz darauf tot im Wald aufgefunden wird, steht Paul natürlich sofort unter Verdacht. Man hat total mit Paul mitgelitten, als plötzlich ein Fremder Mann in Maias Haus aufgetaucht ist. Noch dazu sind die beiden verheiratet. Und das, wo er ja noch gar nicht so lange weg ist. Erst im Laufe der Geschichte versteht man, warum Maia so gehandelt hat. Aber man kann natürlich nachvollziehen, warum die schreckliche Polizistin Hatmanu Paul als Täter verdächtigt. Wobei Petre nicht der einzige Tote bleibt. Und warum sieht Paul immer wieder Menschen im Wald herumschleichen? Auch sein Jugendfreund Sorin verhält sich geheimnisvoll. Alles wird jedoch am Ende gut und authentisch aufgelöst. Die Einschübe aus Sicht der jungen Roma Pušomori, die in Kursivschrift verfasst ist, peppt die Geschichte auf und haben mir sehr gut gefallen. Diese junge Frau ist trotz ihrer kleinen Größe taff, selbstbewusst und weiß über alles Bescheid, was rundherum passiert. Manchmal hat mich nur geärgert, dass sie (teilweise unverständliche) Hinweise gibt, anstatt klar zu kommunizieren. Das eiskalte Setting im Siebenbürgener Winter kommt lebendig rüber, man zittert beim Lesen genauso wie Paul, der eine viel zu dünne Winterjacke mitgenommen hat. Auch die Gegend um das Dorf und der dichte Wald wird anschaulich beschrieben, sodass man die Schauplätze genau vor Augen hat. Ein bisschen Gruselfeeling kommt mit der Legende über die Sântoaderi (Pferde mit Menschenkörpern) auf. Nur dass Paul daran glaubt, hat mich überrascht ;) Ebenso ein ungutes Gefühl lässt einem die eingeschworene, wortkarge Einwohnerschaft aufkommen. Interessant fand ich die Legende um das Eheverlies in der Kirchenburg (was ich sofort recherchieren musste), wo vor langer Zeit Ehepaare, die sich trennen wollten, eingesperrt wurden, um wieder zueinander zu finden (was auch in den meisten Fällen geglückt ist). Fazit: Gelungene, aber nicht ganz so fesselnde Fortsetzung um den Siebenbürger Sachsen Paul Schwartzmüller mit tollem Lokalkolorit und eiskaltem Setting.

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