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San

Posted on 21.6.2025

Meine Familie isst gerne und viel Gemüse, zudem versuchen wir bei vielen Gerichten auch komplett auf tierische Produkte zu verzichten, wollen aber trotzdem vollen Geschmack und natürlich auch Vielfalt. Da sowieso in letzter Zeit die türkische Küche immer mehr in mein Blickfeld geriet, war ich ganz gespannt auf das Kochbuch "Sofra". Man darf nicht verwundert sein, denn bei den Gerichten handelt es sich - soweit ich das überblicken konnte - rein um vegane Ausführungen. Wer sich "nur" vegetarisch ernährt, kann ja auch gerne bestimmte Produkte einfach austauschen.  Von den Gerichten her bekommt man eine tolle Übersicht an Geschmäckern und Eindrücken der türkischen Küche. Mit den Basics alleine kann man sich an die unterschiedlichsten Kombinationen herantasten und damit vielleicht auch neue Zutaten und Gewürze kennenlernen. Man darf aber hierbei nicht aus den Augen lassen, dass es sich wirklich um Basics handelt. Die Basics sind mehr "Staples", die man noch mit etwas anderem kombinieren muss, um ein vollständiges Gericht zu bekommen. Besonders der Teil der Meze hat es mir persönlich angetan. Würzige Bulgur Köfte bringt zum Beispiel viele Aromen mit sich und ist zudem auch noch perfekt für wärmere Monate. Letztendlich findet man aber für jeden Geschmack und Anlass etwas in diesem Kochbuch. Auch der Abschnitt mit den süßen Zubereitungen sagt mir besonders zu. Einfach nur ansprechende Zutaten in tollen Kombinationen, von Schoko und Karamell hin zu Feigenkuchen oder auch Joghurtkuchen mit Kokos.  Die meisten Gerichte sind für 4 Personen ausgelegt, jedoch empfinde ich die jeweilige Menge als sehr variabel. Man sollte sich gut überlegen, ob etwas als Vorspeise, Snack oder z.B. Mittagessen im Sommer angeboten wird oder ob es sich um ein ausgiebiges sowie geselliges Abendessen dabei handeln soll. Beispiel: 1kg Spitzpaprika + Joghurt als Meze für 4 Personen empfinde ich schon als relativ viel. Andere Speisen im gleichen Bereich machen nur 300-400g aus. Man sollte demnach, meiner Meinung nach, ein bisschen mitdenken, was man alles servieren möchte.  Was mir persönlich nicht ganz so zusagt ist die doch eher lange Liste an benötigten Zutaten. Das beziehe ich nicht auf die einzelnen Gerichte, sondern eher auf das Ganze. Viele von uns haben keinen türkischen Laden um die Ecke und müssen mit den "internationalen Reihen" im Supermarkt auskommen oder im schlechtesten Fall vieles teuer im Internet bestellen. Viele der Gewürze werden aber vermehrt verwendet, weshalb ich mich vorerst dann auf diese Zubereitungen eingelassen habe. Man muss ja nicht alles auf einmal machen.  Der Schwierigkeitsgrad und auch der Aufwand der Gerichte schwankt meiner Meinung nach enorm. Dips und Meze sind in der Regel relativ schnell gemacht. Zu vielen Rezepten gehören aber auch Teige und da kann man dann auch schon länger beschäftigt sein. Das Musakka, was wahrscheinlich auch viele von uns bereits aus Griechenland kennen, benötigt Vorbereitungszeit, Kochen der Auberginen, weitere Vorbereitungszeit, Andünsten, Kochzeit, Backzeit....man kann sich denken, dass man hierbei einige Zeit in der Küche verbringt. An dieser Stelle möchte ich aber betonen, dass die Rezeptbeschreibungen kurz gehalten sind, aber auch klar und verständlich. Eine grobe Zeitübersicht wäre trotzdem bei den aufwendigeren Gerichten ganz praktisch gewesen. Die im Buch eingefügten Eindrücke und Fotos finde ich super. Sie wirken auf mich authentisch und bringen einen gewissen Flair mit sich. Die Gestaltung ist druchgehend sehr durchdacht und richtig schön. Auch für die jeweiligen Bilder zu den Gerichten kann ich nur beide Daumen hoch geben Wie bereits erwähnt, findet sich in diesem Kochbuch meiner Meinung nach jeder etwas für seinen Geschmack und lernt damit die türkische Küche besser kennen.

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