melodiaa
Viel gewollt, wenig verbunden "Reset" hat mich leider nicht überzeugt. Die Grundidee fand ich eigentlich spannend und der Einstieg lässt erahnen, dass hier ein komplexes, dystopisches Szenario aufgebaut werden soll. ABER genau da fängt für mich das Problem auch schon an... es ist einfach zu viel auf einmal. Die Kapitel sind kurz gehalten, was grundsätzlich Tempo bringen könnte, jedoch führt es hier aber eher dazu, dass ständig zwischen Schauplätzen und Figuren hin- und hergesprungen wird. Gerade am Anfang war das ziemlich verwirrend. Es werden viele Charaktere eingeführt, aber keiner bleibt wirklich greifbar. Ihre Geschichten werden nur angerissen und nicht zu Ende erzählt. Das war für mich als Leserin frustrierend, weil ich ständig das Gefühl hatte, auf etwas hingeführt zu werden, das dann nicht aufgelöst wurde. Auch wenn einige Figuren gut beschrieben sind, blieb mir keiner wirklich nahe. Sie wirkten auf mich eher wie Mittel zum Zweck und nicht wie echte Menschen. Teilweise fand ich auch die Entwicklungen oder Beschreibungen eher unrealistisch als hätte man die Handlung zu stark zugunsten der Dramatik oder Symbolik konstruiert. Im weiteren Verlauf wird die Struktur zwar etwas klarer, aber viele lose Enden bleiben offen. Das hinterlässt bei mir den Eindruck eines überladenen, nicht ganz zu Ende gedachten Romans. Letztlich ist "Reset" sicher kein durch und durch schlechtes Buch. Man merkt, dass viel Konzept und eine klare Vision dahinterstehen. Aber die Umsetzung hat für mich einfach nicht funktioniert. Zu viele Figuren, zu viele Handlungsfäden, zu wenig Klarheit. Deshalb gibt’s von mir nur 2 von 5 Sternen.