
scouter
Vier Paare, die schon seit langer Zeit befreundet sind, haben bei einer Investition ihre gesamten Ersparnisse verloren und müssen jetzt mit einem deutlich geringeren Lebensstandard sich begnügen. Doch dann wird eines morgens einer der Freunde tot in seiner Garage gefunden. Es sieht so aus, als wenn er ermordet wurde. Nach der Beerdigung erfahren die Frauen, dass ihre Männer Lebensversicherungen mit hohen Summen abgeschlossen hatten und wundern sich doch sehr. Sie treffen sich und schmieden einen Plan. Auch die Männer sind sehr verunsichert über den Tod ihres Freundes und auch sie machen sich Gedanken über ihre Zukunft. Ein interessantes Katz und Maus Spiel kann beginnen. Der Roman „Very Bad Widows“ von Sue Hincenberg weist schon ein wunderschönes Cover auf, das drei Frauen an einem Pool in der Sonne liegen und das Leben genießen. So war wohl auch der Plan, den die vier Paare sich für ihre Altersversorgung zurechtgelegt hatten. Doch natürlich kam alles anders und darüber erzählt die Autorin sehr flüssig. Ich kann diese Träume gut nachvollziehen, doch es ist ein Crime Effekt in den Plänen zu Grunde gelegt. Es scheint ein Katz und Maus Spiel mit vielen Unbekannten zu sein, denn hier spielt fast jeder gegen jeden. Es gibt nur eine Konstante in diesem Roman und die ist sehr überzeugend beschrieben. Ansonsten gibt es viele Spieler in diesem Plan. Da ist auf der einen Seite das Casino und deren Eigentümer, die eine sehr wichtige Rolle hier spielen, wie man so nach und nach lesen kann. Dann natürlich die Frauen, die Witwen werden möchten und ohne ihre Männer planen und dann natürlich die leider nur noch drei Männer, die ihre eigenen Wege vorbereitet hatten. Wie das ganze Spiel läuft, wird von der Autorin sehr gut aufgebaut und die Verwirrungen, denen die einzelnen Spielfiguren ausgesetzt sind, schon erheblich. Es kommt zu mehreren Twitches nur eine Person, oder sagen wir mal zwei, haben recht viele Fäden in der Hand. So ist es nicht überraschend, dass es am Ende für alle Personen einen überraschenden Ausgang gibt. Manchmal bin ich mir in diesem Buch vorgekommen, wie in einem Marionettentheater, wo nicht ganz klar ist, wer die Fäden in der Hand hat. Nach Abschluss des Buches wusste ich es. Ich finde diesen Roman sehr lesenswert. Er hat viel von einem Krimi und einiges von einer Satire und ich mag diese Sprünge, die mich schon sehr fasziniert haben. Die Story finde ich sehr interessant und hat mich sehr gut unterhalten. Die sehr unterhaltsamen Passagen, in die die Männer und Frauen hineinrutschen sind es, die den Roman tragen. Natürlich erfährt man auch viel über das Geschäft eines Casinos und deren Geschäftsführerin. Diese Wendungen tragen ebenfalls zu einer sehr guten Unterhaltung bei. Ich sehe, diese Figuren, wie in einem Film vorbeilaufen und mich mittendrin auftauchen. Das ist es, was die Autorin mit ihrer Sprache schafft. Der Roman ist in meine Augen sehr gut gelungen und wer eine Mischung aus Crime und Satire mag ist hier sehr gut aufgehoben.