
Harakiri
Holly ist zurück Kings Lieblingsfigur, Holly Gibson darf wieder ermitteln. Dieses Mal in einem Fall, der es in sich hat. 13 Unschuldige und 1 Schuldiger sollen getötet werden als Sühneakt für den Tod eines unschuldig Inhaftierten. Doch der Täter ist den Ermittlern immer einen Schritt voraus und tötet willkürlich, was es nicht einfacher macht. Zudem muss Holly noch als Bodyguard eine Feministin vor einem Stalker beschützen und ihre Freundin, Kommissarin Izzy ist durch eine sportliche Verpflichtung gebunden. Jede Menge Zündstoff also im neuen Roman von Stephen King. Mehrere Handlungsstränge sorgen für Spannung. Vor allem der Strang, in der der Täter zu Wort kommt, hat es in sich und diesen fand ich besonders interessant. Die vielen Stränge sorgen aber auch für Verwirrung und man muss schon sehen, dass man mit den vielen Charakteren und Handlungen nicht durcheinandergerät. Chapeau für den Autor, der es geschafft hat, diese Stränge zu jonglieren und sich nicht zu verzetteln. Unwillkürlich fragt man sich beim Lesen, wie diese unterschiedlichen Fäden denn zusammengehören sollen. Aber man ist ja bei King und der schafft das schon und zwar meisterhaft. Wobei es mich nicht gestört hätte, wenn es – wie in der Realität – nicht zusammengeführt worden wäre. King zu lesen ist immer wie ein Auto mit durchgedrücktem Gaspedal zu fahren. Man rast durch die Handlung, die sich unaufhörlich auf den Höhepunkt zubewegt. Die Schreibweise Kings auch im neuen Roman wie immer anschaulich und ausführlich. Manchmal zu ausführlich. So hätte ich das Softballspiel am Ende (oder eigentlich überhaupt) nicht gebraucht, weil es nicht zum Fortgang der eigentlichen Handlung beiträgt. Fazit: Ich sage es mal salopp: Der Meister der Worte hat wieder einen Knaller rausgehauen.