
mabuerele
„...Eine Orange kullerte an ihr vorbei. Sie sah dem Obst nach, bis es neben dem Einkaufswagen liegenblieb, und überlegte, was passiert war. Warum schmerzte ihr Fuß so fürchterlich und warum lag sie auf dem nassen Asphalt?...“ Arne Carlsen, ein älterer Herr, hatte mit seinem E-Bike Frau Appeldorns Einkaufswagen erwischt und sie war dabei zu Boden gegangen. Er fährt sie ins Krankenhaus und lädt sie für später zum Essen ein. Arne, der einst als Kapitän gearbeitet hat, ist ihr nicht unsympathisch. „...Ein Mann mit Ausstrahlung und dazu sensibel und hilfsbereit. Dafür konnte man durchaus eine Bänderdehnung in Kauf nehmen...“ Die Autorin hat einen spannenden und humorvollen Krimi geschrieben. Der Schriftstil ist leicht und locker und lässt sich flott lesen. Wenige Tage später erfährt Frau Appeldorn, dass Arne tot ist. Er war an die Ostsee gefahren, um sich um seinen Sohn zu kümmern, der Probleme hatte. Dort hatte man ihn tot am Strand gefunden. Frau Appeldorn wäre nicht Frau Appeldorn, wenn sie nicht die Ermittlungen selbst in die Hand nehmen würde. Es ist mittlerweile ihr dritter Fall, seit sie in Rente ist. Sie überredet ihren Nachbarn, Herrn Büyüktürk, einen pensionierten Germanistikprofessor, sie nach Niendorf an die See zu fahren. Der ist alles andere als begeistert. Eine Unterkunft finden sie in einem Ferienhaus, das der Ex-Frau des Toten gehört. Am Strand treffen sie ein älteres Pärchen, das sich ihrem Vorhaben begeistert anschließt. Glücklicherweise wissen sie nicht, worauf sie sich damit einlassen. Frau Appeldorn ist sehr hartnäckig und geradezu. Gegenüber den ihrer Meinung nach Verdächtigen kommt sie sofort zur Sache. Dabei ist sie allerdings auch naiv und leichtsinnig. An ihrem Selbstschutz muss sie unbedingt arbeiten. Herr Büyüktürk hat gehofft, an der See so nebenbei ein bisschen Urlaub machen zu können. Es gibt einiges, was ihn interessiert und was er sich gern angesehen hätte. Dabei hat er aber die Rechnung ohne Frau Appeldorn gemacht. „...Der Kapitän ist tot. Das wird er auch bleiben, wenn wir uns etwas Urlaub gönnen. Zudem erwartet niemand von uns, dass wir den Fall aufklären. Es ist einzig und alleine ihr persönlicher Ehrgeiz und meine Schwäche, mich immer wieder von ihnen in diese Angelegenheiten hineinziehen zu lassen...“ Die Geschichte ist so angelegt, dass ich als Leser immer auf den aktuellen Stand der Ermittlungen von Frau Appeldorn bin und logischerweise mitdenken kann. Dadurch gehe ich allerdings auch alle Umwege mit. Dir Polizei schlägt nur selten auf und dann meist, um Frau Appeldorn aufzufordern, sich aus dem Fall herauszuhalten. Dabei stoßen sie bei ihr auf taube Ohren. Der Spannungsbogen nimmt mit den Fortgang der Handlung kontinuierlich zu. Am Ende ist die Auflösung eine unerwartete Überraschung. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Wer Cosy - Krimis mag, ist hier richtig.