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ginnykatze

Posted on 4.6.2025

„Aber nur, weil ich keinen Zusammenhang sehe, bedeutet es nicht, das es keinen gibt.“ Die Leiche des 15-jährigen Benji Thatcher wird in einem behelfsmäßigen Grab bei einer verlassenen Fabrik aufgefunden. Der aufmerksame Constable Gowan sorgt dafür, dass die Leiche nicht irgendwo verschwindet, sondern überführt sie an Dr. Paul Gibson, der feststellen soll, was diesem armen Jungen so grausames Widerfahren ist. Sir Henry Lovejoy informiert Sebastian St. Cyr, Viscount Devlin und bittet ihn, den Fall zu übernehmen. Tatsächlich interessiert es Niemanden in der Stadt, was mit zwei verschwundenen obdachlosen Straßenkindern passiert ist, denn Benjis Schwester wird auch vermisst. Das wird eine schwere Aufgabe für Sebastian werden, denn die Spuren die er verfolgt führen ihn zu glitzernden Vergnügungsstätten der Aristokratie. Kann er es schaffen, die Oberschicht der Gesellschaft zu durchdringen und die wahren Täter finden? Auf die Gefahr hin, selbst dabei unterzugehen, stürzt sich der adelige Detektiv in die Welt der Grausamkeit. Fazit: Mit „Die Verbrechen von Morton House“ schreibt die Autorin C.S. Harris schon den 12. Fall ihrer historischen Krimireihe mit Viscount Devlin Sebastian St. Cyr. Sie nimmt mich mit auf eine Reise durch die grausame Welt von Misshandlungen und Mord an obdachlosen Kindern in London Anno 1813. Die Beschreibungen gehen mir durch Mark und Bein. Durch ihren bildhaften, schnörkellosen und extrem gut lesbaren Schreibstil schaltet sich mein Kopfkino sofort ein und ich bin mittendrin im Geschehen. Alle Charaktere sind sehr gut ausgesucht und passend in Szene gesetzt. Nichts ist hier überflüssig, alles ergibt einen Sinn. Es gibt die guten und die bösen Figuren und allen dürfen oder müssen wir bei ihrem Tun über die Schulter schauen, ob wir wollen oder nicht. Das fiel mir besonders schwer bei dem Bösen, das hier so grausame Taten begeht. Die Spannung befindet sich auf einem hohen Niveau und fällt auch nie ab. Die kurzen Kapitel verleiten mich dazu immer weiter zu lesen. Ich kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen, bevor ich ausgelesen habe. Das Ende fand ich sehr gut ausgewählt, trotz der nicht ganzen Aufklärung des Falles. Ich kann es jetzt meiner Fantasie überlassen, ob und wie es weitergeht. Aber ich kenne Sebastian inzwischen sehr gut und glaube fest, dass er nicht aufgibt, bis auch die letzte böse Person zur Rechenschaft gezogen wird. Wieder schafft es die Autorin mich mit ihrem eindrucksvollen Wissen und der Recherche zu überzeugen. Mir hat dieser Krimi ausnahmslos gut gefallen. Daher kommt von mir eine ganz klare Leseempfehlung und 5 verdiente Sterne.

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