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Eindringlich Amanda Peters schreibt in „Beeren pflücken“ von einer indigenen Mi’kmaq-Familie aus Nova Scotia die auf der Durchreise nach Maine ist, um dort während der Erntesaison Blaubeeren zu pflücken. Doch das scheinbar idyllische Familienleben wird erschüttert, als die vierjährige Ruthie spurlos verschwindet. Für ihre Familie beginnt ein jahrelanges Suchen, das sie nie ganz loslässt. Parallel dazu erzählt Peters die Geschichte von Norma, einem Mädchen, das bei liebevollen, aber emotional verschlossenen Adoptiveltern in Maine aufwächst. Sie wird von unerklärlichen Träumen und einem tiefen Gefühl innerer Unruhe begleitet. Erst als sie sich Jahrzehnte später auf die Suche nach ihrer Vergangenheit macht, setzt sich das Puzzle ihrer Herkunft langsam zusammen. Die intensive Erzählweise sowie der feinfühlige Einblick in die Gefühlswelten der Charaktere sind sehr eindrücklich. Neben Themen wie die der familiären Entwurzelung und das Gefühl von Zugehörigkeit werden auch koloniale Strukturen aufgegriffen.