
Annabell95
Mord im Wald Im Wendland wird nach einer Gesellschaftsjagd ein Teilnehmer ermordet auf einer Lichtung im Wald aufgefunden. Sieben Messerstiche haben zu dem Tod des Mannes geführt. Aus der Heftigkeit der Messerstiche schließt die Kommissarin Carla Seidel, dass es eine Tat aus Rache gewesen sein muss. Währenddessen hat Carlas Tochter Lana selbst Probleme. Ihr Schwarm Fabian hat sie in der Nacht vor dem Mord mit in den besagten Wald genommen und scheint Lana nun etwas zu verschweigen. Weiß er mehr als er zugeben will? Dann geschieht ein weiterer Mord. Carla ermittelt fieberhaft nach dem Täter. Doch bevor sie weitere Hinweise hat, hat der schon sein nächstes Opfer im Visier. Für ihre Tochter Lana wird es dabei auch brenzlig. "Der Wolf im dunklen Wald" ist der zweite Band mit der Kommissarin Carla Seidel. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen und kann damit auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Da es sich in der Handlung aber auch viel um die private Story von Carla und ihrer Tochter Lana dreht, sind Vorkenntnisse aus dem Vorgänger empfehlenswert. Leider konnte mich dieser Teil nicht ganz so überzeugen wie der Vorgänger. Es beginnt spannend, hat jedoch in der Mitte einige Längen, sodass es nur schleppend vorwärts geht. Die private Geschichte von Mutter und Tochter nimmt hier auch viel mehr Raum ein als der eigentliche Kriminalfall, sodass dieser hier mehr in den Hintergrund gerückt wurde. Die Protagonisten waren mir zwar bereits bekannt, aber ich konnte nicht so wirklich einen Bezug zu ihnen aufbauen. Die männlichen Protagonisten wurden größtenteils brutal (sexistisch & gewalttätig) dargestellt. Man könnte meinen, dass die Autorin damit selbst schlechte Erfahrungen gemacht hat. Selbst Carla, die Hauptprotagonistin, wirkt für mich sehr egoistisch. Gefühlt arbeitet sie rund um die Uhr und hat damit kaum Zeit für ihre Tochter. Zudem hat sie ein Alkoholproblem, was mich irgendwann sehr genervt hat. Sie nimmt ihre Ermittlungen mit nach Hause, was ich ziemlich unprofessionell und irritierend fand. In der Realität ist dies sehr fragwürdig. Der Schreibstil lässt sich flüssig und angenehm lesen. Erzählt wird die Handlung aus verschiedenen Perspektiven, wodurch es abwechslungsreich ist, die verschiedenen Sichtweisen kennenzulernen. Durch ein paar falsche Fährten und eine riesige unerwartete Wendungen zum Ende hin, hat es die Autorin geschafft zum Schluss noch einmal Spannung aufzubauen. Mein Fazit: Es war ein solider Krimi. Mich konnte er leider nicht ganz so überzeugen, dafür hatte er einige Schwachstellen. Mir fehlte die Spannung und die Hauptprotagonistin hat mich irgendwann genervt. Ich weiß noch nicht, ob ich die Reihe noch weiterverfolgen werde.