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Chief Propaganda Officer

Posted on 29.5.2025

​​​​​Sie kennen sich noch nicht allzu lange und noch kürzer sind sie verheiratet: Wren und Lewis. Er ist gescheiterter Schauspieler, jetzt Schauspiellehrer, sie eine erfolgreiche Finanzberaterin. Schon nähert sich ihr Glück dem Ende, denn bei Lewis wird eine seltene Krankheit diagnostiziert: Er mutiert zu einem Weißen Hai. Das passiert nicht von heute auf morgen, aber ist unumkehrbar. Das Paar muss zuerst einmal mit der Diagnose klarkommen, sich damit arrangieren und irgendwann sind sie getrennt, denn Lewis wird immer mehr seine Menschlichkeit verlieren und zu einem Geschöpf der Meere werden. Ja, mir ist schon klar, dass die ganze Geschichte eine Metapher über Abschiede und Verlust sein soll, über Trauer und dem Umgang mit Verlassenwerden und Tod. Und ich fand das Ganze auch nicht blöd wegen dieser Mutationen, ganz im Gegenteil, das war der Teil, der mich richtig neugierig gemacht hat. Das ist ein origineller Ansatz, der jedoch völlig verpufft. In Banalität, in unendliches Blabla, in Abschweifungen, die mich wirklich langweilten. Das lag auch und gerade an den Charakteren. Hätte sich jemand die Mühe gemacht, die langweiligsten, uninteressantesten Menschen zu erfinden, er oder sie hätte es nicht besser machen können. Der Schreibstil ist auch so distanziert, dass man keinen Zugang zu diesen spannungslosen Personen findet. Dass die Geschichte dann auch noch abschweifte in die Geschichte von Wrens Mutter, hat mir den Rest und meinem Interesse an der Geschichte den Todesstoß gegeben. Es war eine coole Idee mit den Mutationen, aus der nichts gemacht wurde.

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