paul kretzschmar
Das absolute Gehör und die Podcasterin Als Fan raffinierter Thriller fand ich die Idee des absoluten Gehörs, das Täter allein anhand der Stimme überführen kann, genial, und meine Erwartungen an ein hochspannendes Buch waren entsprechend gesteigert. Leider wurden diese nur sehr bedingt erfüllt. Die Protagonisten konnten allesamt bei mir keine Sympathiepunkte erringen. Lediglich der Brief der dementen Mutter an ihre Tochter hat mich berührt. Der Autor wollte von Anfang an zu viel des Guten und ein tolles Szenario entfachen. Die daraus resultierenden zahlreichen Handlungsstränge wirkten mitunter chaotisch und im Verlaufe der Geschehnisse immer unübersichtlicher und verworrener. Später wurde es teilweise unlogisch und am Schluss sogar absurd. Den Schreibstil empfand ich durch immer wieder eingestreute Cliffhanger oft spannend, andererseits aber auch wieder ziemlich abgedreht. Das Ende mit seinen irren, immer wieder neuen Wendungen, war dann einfach nur noch unrealistisch, und passenderweise sogar noch unvollendet. Ich glaube, der Hype um das Buch hat viel mit dem Erfolgsautor Fitzek zu tun. Ob sich Vincent Kliesch mit dieser Idee von ihm einen Gefallen getan hat, wage ich zu bezweifeln Kein Wunder, dass die Fertigstellung dieses Thrillers 3 Jahre und 5 Fassungen nötig hatte. Leider wurde scheinbar nicht die Beste davon ausgewählt. Aus dieser spannenden Story hätte man mit weniger Absurditäten viel mehr herausholen können. Aber Geschmäcker sind ja glücklicherweise verschieden, deshalb sollte sich jeder selbst ein Bild davon machen!