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dorli

Posted on 26.5.2025

Die 50-jährige Kriminalhauptkommissarin Sofia Bitter hat sich nach einer schweren Schussverletzung in den Vorruhestand versetzen lassen. Im ehemaligen Ferienhaus ihrer Großeltern auf Gran Canaria will sie sich erholen, doch schon bei ihrer Ankunft auf dem Flughafen stolpert sie unversehens in einen Kriminalfall - der Koffer eines Mitreisenden wird gestohlen. Endlich in ihrem Domizil angekommen, beschließt sie, für die dringend notwendige Renovierung des Häuschens alles Nötige im nahe gelegenen Baumarkt zu besorgen. Zwischen Kehrschaufeln, Spaten und Spitzhacken belauscht sie zufällig ein Streitgespräch, das bei ihr die Alarmglocken schrillen lässt: Soll hier etwa ein Mord vertuscht werden!? Sofia kann nicht anders - sie folgt den unbekannten Männern und steckt plötzlich mittendrin in den Ermittlungen rund um einen mörderischen Millionencoup… Inspector Jefe García hat nicht nur alle Hände voll zu tun, er ist auch mit einem übereifrigen Assistenten gestraft. Darauf, dass eine Kollegin vom LKA Stuttgart ständig seine Wege kreuzt und sich in seine Ermittlungen zu dem spektakulären Raubüberfall auf das Iberia-Depot einmischt, kann er eigentlich gut verzichten, doch er muss schließlich einsehen, dass er für die Aufklärung des Falls auf die Unterstützung von Sofia Bitter angewiesen ist… „Jagd unter Palmen“ ist der erste Fall für KHK Sofia Bitter und Chefinspektor García vom Comisaría Las Palmas Norte - den Leser erwartet hier ein fesselnder Krimi mit einer kurzweiligen Handlung, spannenden Ermittlungen, vielschichtigen Figuren und jeder Menge Lokalkolorit. Thilo Scheurer erzählt die Geschichte sehr schwungvoll und versteht es dabei ganz ausgezeichnet, Situationen und Emotionen sowohl mitreißend wie auch unterhaltsam darzustellen, so dass es mir nicht nur ganz leicht gefallen ist, in die Handlung einzutauchen, ich konnte auch prima mit den Akteuren mitfiebern und mitfühlen. Wie schon in seinen bisherigen Kriminalromanen zeigt der Autor auch diesmal, dass er ein überaus gutes Händchen dafür hat, seinen Figuren Leben einzuhauchen. Es hat mir großen Spaß gemacht, das Zusammenspiel der sehr unterschiedlichen Charaktere zu beobachten. Sofia und García haben während der Ermittlungen einige Hürden zu überwinden. Es gelingt ihnen allerdings nicht immer, die Aufgaben und Herausforderungen, mit denen Thilo Scheurer sie im Verlauf der Handlung konfrontiert, reibungslos zu meistern. Das dämpft ein ums andere Mal die Laune der Ermittler, hat aber bei mir durchweg für gute Unterhaltung gesorgt. Als sehr gut gelungen habe ich die Darstellung Gran Canarias und seiner Bewohner empfunden, weil sich die Beschreibungen und Schilderungen von Land und Leuten ohne aufgesetzt zu wirken in die laufende Handlung einfügen. Die Vielfalt und Besonderheiten der Insel werden hervorgehoben, so dass ich mir die Schauplätze alle sehr gut vorstellen konnte und von der kanarischen Atmosphäre schnell eingefangen wurde. „Jagd unter Palmen“ hat mir sehr gut gefallen - ein kurzweiliger Krimi, der mit lebhaften Charakteren und einer spannenden Handlung zu überzeugen weiß.

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