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Das Kinderbuch „Die Winterschwestern“ stammt aus der Feder von Jolan C. Bertrand. Dies ist ein eigenständiges Buch und kann daher problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Von Seiten des Verlages wird dieses Buch ab 9 Jahren empfohlen, ich persönlich sehe dies ähnlich. Mich persönlich hat hier das nordische Setting interessiert und ich war auf die Umsetzung der Winterschwestern gespannt. Daher habe ich mich ohne große Erwartungen auf dieses Kinderbuch eingelassen und ich wurde positiv überrascht. Zuerst möchte ich die wundervollen Illustrationen von Chevalier Gambette betonen. Hier hat der Künstler ansprechende Zeichnungen gezaubert, sodass man sich bestimmte Szenen aus dem Buch noch besser vorstellen kann. Gerne habe ich mir seine Illustrationen angeschaut und habe dabei noch das ein oder andere Detail entdeckt. Der Schreibstil des Autors Bertrand ist bildhaft und für das empfohlene Alter angemessen. Er schafft es gekonnt, eine gelungene Winteratmosphäre zu erschaffen, sodass man als Leser das Gefühl hat, dass man zusammen mit dem Protagonisten durch den Schnee wandert. Bei „Die Winterschwestern“ ist die Grundstimmung etwas düsterer, aber es gibt auch freudigere Szenen. Dennoch ist dies für sensiblere Kinder vielleicht zu beachten. Ich persönlich mochte diese leichte nordische düstere Atmosphäre sehr gerne. Auch hat dieses Kinderbuch parallelen zu einem mystischen Märchen. Es gibt Abenteuer, welche gemeistert werden müssen und einen Bösewicht. Auch hat der Protagonist Alfred eine wichtige Aufgabe, welche er erfolgreich abschließen will. Dabei muss er einige Hürden meistern und sich gegen stärkere, teils magische Wesen behaupten. Es gibt in dieser Geschichte wirklich viel zu entdecken und es hat mir Spaß gemacht, diese an der Seite von Alfred zu erkunden. Innerhalb dieses Buches wird permanent die Spannung hochgehalten und es gibt immer neue Wesen zu entdecken. Auf vielseitige Weise wird Spannung erzeugt und als Leser hängt man gebannt an den Seiten und erfreut sich über jede einzelne Illustration. Positiv möchte ich erwähnen, dass in diesem Kinderbuch einige tiefgründige und auch wichtige Denkanstöße gegeben werden. Hier werden auch ernste Themen angesprochen und werden ganz natürlich in die Haupthandlung eingebunden. Dies hat mir wahrlich gut gefallen. Zum Beispiel wird hier das Thema Depressionen angerissen und endtabuisiert. Aber auch die Familie und der Zusammenhalt einer Gemeinschaft spielt eine wichtige Rolle und es wird in den Mittelpunkt gestellt, wie wichtig diese für einen einzelnen sein kann. Oder auch Geschwisterliebe. Dass der Verlust einer Schwester die andere in tiefe Traurigkeit stürzen kann, auch wenn man vorher nicht immer einer Meinung war. In diesem Werk möchte der junge Alfred seinen Onkel Ragnar suchen. Dieser hat eine wichtige Aufgabe übertragen bekommen und hat sich dabei wohl im Schneechaos verirrt. Dabei muss er einige Hürden meistern und gelangt dabei selbst in Gefahr. Nicht immer ist die Situation für ihn einfach und bald stellt sich heraus, dass all dies mit dem Verschwinden der kleinen Schwester zusammenhängt. Eine magische Suche beginnt und hierbei lernt man einige wunderbare Charaktere kennen. Ich fand das Zusammenspiel von Alfred und der kleinen Winterschwester sehr unterhaltsam und auch die Suche nach dem Onkel Ragnar hat mir persönlich gut gefallen. Das Ende hat mir persönlich ganz gut gefallen, hat es das Buch gekonnt abgerundet. Vielleicht hätte ich mir noch ein paar Ausführungen mehr dazu gewünscht, aber dies ist wahrlich Geschmackssache. Auf den letzten Seiten ist noch ein Glossar beigefügt worden. In diesem wird auf die nordischen Götter eingegangen. Insgesamt konnte mich der Autor Jolan C. Bertrand mit „Die Winterschwestern“ gekonnt unterhalten und die Illustrationen von Chevalier Gambette haben dieses Werk noch zusätzlich bereichert. Ich finde, es ist ein gelungenes mystisches Wintermärchen. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.