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Furbaby_Mom

Posted on 24.5.2025

*** Viel Potential, das leider nicht ganz ausgeschöpft worden ist *** Man nehme einen gleichermaßen mystisch wie episch klingenden Buchtitel, einen traumhaft schönen Farbschnitt, einen verheißungsvollen Klappentext, der obendrein mit meinen Lieblingstropes aufwartet - Enemies-to-Lovers, Fake Dating und Arranged Marriage ... und schon bin ich hyped. Klar, dass ich Rebecca Robinsons Eyecatcher von einem Fantasy-Schmöker unbedingt lesen wollte! Der Einstieg in die Handlung gestaltete sich trotz des unkomplizierten Schreibstils ein wenig holprig - ich wurde zunächst nicht so recht warm mit den Charakteren, fand mich dafür dann allerdings relativ bald in die Story hinein. Reid - so einfühlsam, interessant und charismatisch - bildete für mich DIE positive Überraschung. Zwar war mir auch Vaasa (deren Figur als willensstarke, intelligente, rebellische Frau angelegt ist) nicht per se unsympathisch und ich konnte ihren anfänglichen Unmut wahrlich nachvollziehen, dennoch blieb bis zuletzt eine gewisse Distanz zu ihr bestehen (und ich war kein Fan von ihrem wiederholt trotzigen Verhalten). Der Magie-Aspekt kam mir ein wenig zu kurz; ich hätte mir mehr Details, mehr Intensität, überhaupt insgesamt mehr Tiefe erhofft. - Aber to be fair: Ich muss hinzufügen, dass ich den vorliegenden (immerhin Debüt-)roman diesbezüglich auch mit meinen großen Genre-Lieblingen (z.B. Julia Dippels "Cassardim") vergleiche. Apropos Genre ... Was ich bei Fantasy-Werken generell immer ein wenig schade finde: oftmals sind sie zu überladen mit dem Thema Politik. Ich meine, ja - I get it ... beim klassischen Kampf von Gut gegen Böse, insbesondere in magischen Storywelten inklusive Königreichen & sonstigen Zusammenschlüssen spielen politische Verhandlungen und Strategien natürlich eine gewisse Rolle. Aber diesbezüglich gilt in meinen Augen schlichtweg: Weniger ist mehr. Dafür hätte ich lieber einen Fokus auf andere Details gehabt - oder gerne auch mehr Spice-Szenen, sofern eine Romanze Teil der Handlung ist. Selbiges gilt für "The Serpent and the Wolf", auch wenn hier der Romance-Aspekt immerhin gut zur Geltung kommt. Trotz des für mich langsamen Starts (auf den gesamten Rahmen bezogen, meine ich, nicht die Annäherung von Vaasa & Reid) und kleiner Längen im Mittelteil nimmt die Handlung nach und nach an Fahrt auf und im letzten Drittel wird es deutlich spannender - inklusive Cliffhanger. Ob das Buch mich dermaßen catchen konnte, dass ich unbedingt den Folgeband lesen muss ... ? Ich bin zwiegespalten. Mein Lieblingszitat erfolgt übrigens relativ früh in der Handlung: "Auch Kriegsherren waren Männer. Und Männer waren fast immer ihr eigener Untergang." Fazit: Ich hatte mir irgendwie mehr erwartet - vielleicht bin ich in puncto Fantasy auch einfach schwer verwöhnt. Fakt ist: 100%ig überzeugt bin ich nicht. Mehr Magie, weniger Politik hätte mir besser gefallen, daher spreche ich lediglich eine bedingte Leseempfehlung für eingefleischte Fantasy-Reader aus.

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