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Marius

Posted on 21.5.2025

Für ihren Roman "Eine Welt nur für uns" hat sich die Französin Claire Deya eine spannende Zeit ausgesucht, gerade in diesen Tagen, da wir 80 Jahre Kriegsende feiern. Mit der Côte d'Azur kurz nach dem Rückzug der Deutschen und der damit verbundenen Minenräumung der Strände und dem wiederkehrenden Leben nach der Besatzung besitzt der Roman ein spannendes Sujet. Die Minenräumung, das erfahrene Kriegsleid, all das bildet einen spannenden Hintergrund, insbesondere da der Kriegsheimkehrer Vincent und seine falsche Identität und die in den Kriegswirren verlorene Liebe Ariane auch noch eine tolle Grundspannung ergeben. Leider ist Deya in der Auslegung der motivischen und psychologischen Pfade im Roman überdeutlich und setzt lieber auf Gefühl und Sentiment und Wiederholung, statt der Geschichte zu vertrauen und die Figuren in ihrer Zerrissenheit einfach für sich stehen zu lassen. Das ist leider mehr reichlich detailliertes Tell denn Show und von daher nicht ganz so überzeugend ausgefallen, wie ich finde.

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