B. S.
Schwaches Leuchten am Sternehimmel In "Stars" von Katja Kullmann geht es nicht um Stars und Sternchen, also VIPs, sondern um die Sterne am Nachthimmel, denn im Astrobusiness ist Carla Mittmann, die Protagonistin des kurzweilig geschriebenen Romans, unterwegs. Dort ist sie zu einer erfolgreichen Astrologin geworden. Wie? Alles beginnt mit einem Schuhkarton, in dem sich 10.000 $ befinden. Anfangs noch mit viel Schwung, begleitet man Carla auf ihren Weg, wie sie den Fund, als ein Zeichen sieht, ihr Leben zu verändern. Sie gibt ihren tristen Job als Angestellte auf und macht aus ihrer als Hobby betriebenen Horoskop-Webseite ein eigenes Astrobusiness als Astrophilosophin. Selber glaubt sie jedoch nicht an das, was sie in den Sternen liest. Ihre (wohlhabenden) Kunden scheinen sich das aber nicht zu kümmern. Anfangs noch mit einem gewissen Biss, verlieren sich Carlas Gedanken über die Zeit in Oberflächlichkeiten und schon oft durchgekauten stereotypen und überzeichneten Darstellungen ihrer ehemaligen Arbeitskollegen, Kunden und Mitmenschen. Ein sympathisches und ein für sich einnehmendes Bild von Carla stellt sich hierbei nicht wirklich ein, was es schwer macht, ihren Gedanken und ihrem Leben mit Interesse zu folgen. Zudem krankt der Roman daran, dass besonders zum Ende hin sich auch eine gewisse Inhaltsleere einstellt. Die Handlung plätscherte so vor sich hin und die Charakterentwicklung stockte. Erhoffte scharfsinnige Kommentare über die Gesellschaft bleiben so aus und Carla bleibt den ganzen Roman über eindimensional in ihren Gedanken und Gefühlen. Seichte Unterhaltung, mehr aber auch nicht. Ein Griff nach den Sternen sieht anders aus.